(31.05.2016) Arbeitskräftenachfrage weiter steigend, Ausbildungsmarkt bietet noch viele freie Stellen - Zahl der Arbeitslosen fällt unter 8.000 - Auswirkungen der Migration spürbar - Von April auf Mai ist die Zahl der Arbeitslosen erfreulicherweise um 420 auf 7.949 Personen weiter zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote ist um 0,3 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent gefallen und ist damit so hoch wie im Mai des Vorjahres. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vorjah- resvergleich dennoch um 232 leicht angestiegen.
Sehr erfreulich ist, dass bei den schwerbehinderten Arbeitslosen ein Rückgang von 2,9 Prozent, bei den Frauen von 2,7 Prozent und bei den Älteren über 55 Jahren von 3 Prozent im Vorjahresvergleich festzustellen ist. Ein Anstieg ist insbesondere bei den ausländischen (+51,1 %) und bei den jugendlichen Arbeitslosen unter 25 Jahre (+23,9 %) zu verzeichnen.
Die Zunahme der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere im Rechtskreis Sozialgesetzbuch II (SGBII), auch Hartz IV genannt, festzustellen. Hier ist die Arbeitslosigkeit mit 4.552 Personen um 20,4 Prozent höher als im Mai 2015, während im Rechtskreis SGB III, der Arbeitslosenversicherung, die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich um 448 bzw. um knapp 12 Prozent auf 3.397 gefallen ist.
„Diese Entwicklung ist insbesondere auf die gestiegene Zahl anerkannter Asylbewerber zurückzuführen. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der ausländischen Arbeitslosen im Zuständigkeitsbereich der Jobcenter im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen um knapp 95 Prozent auf 1.757 angestiegen. Unser Ziel ist es daher, anerkannte Asylbewerber und solche mit ho- her Bleibeperspektive möglichst früh in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die größten arbeitsmarktlichen Herausforderungen liegen bei geflüchteten Menschen beim Spracherwerb, der Kompetenzfeststellung, der Qualifizierung und der ganzheitlichen Betreuung.
Mit den durch die Bundesagentur für Arbeit finanzierten Sprachkursen haben wir den ersten Schritt getan.
Unser Ziel ist es nun, für alle geeigneten Teilnehmer weiterführende Anschlussangebote vor- zuhalten. Darüber hinaus ist es uns wichtig, auch Betrieben bestmögliche Informationen zu Regelungen und Möglichkeiten der Beschäftigung von Ausländern zu bieten, um sie dafür zu gewinnen, Arbeits- und Praktikumsstellen für diesen Personenkreis anzubieten“, so Andreas Staible, Leiter der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Informationen zu Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es beim Team Flucht der Agentur für Ar- beit Landshut-Pfarrkirchen unter der Telefon-Nummer 0871/697 330. Ausführliche Informatio- nen zum Nachlesen sind auch im Internet unter http://faktor-a.arbeitsagentur.de/mitarbeiter- finden/hilfe-fuer-arbeitgeber-fluechtlinge-einstellen/ oder unter www.arbeitsagentur.de einge- stellt.
Neben der Zahl der Arbeitslosen gibt die Komponente der Unterbeschäftigung einen ergänzenden Einblick über die Lage auf dem Arbeitsmarkt. In der Unterbeschäftigung werden nämlich zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil ihnen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher aus- fallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Ar- beitslosenzahlen nachvollzogen werden.
Neben den 7.949 Arbeitslosen waren 863 Personen wegen der Teilnahme an Maßnahmen der Aktivierung und beruflichen Eingliederung und wegen Sonderregelungen für Ältere im weiteren Sinne arbeitslos. Weitere 1.713 Personen waren nah am Arbeitslosenstatus, da sie berufliche Weiterbildungen oder Arbeitsgelegenheiten besucht haben. Damit waren 10.525 Personen von Unterbeschäftigung im engeren Sinne betroffen. Das waren 326 weniger als im April und 1.025 oder 10,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut – Pfarrkirchen waren im Mai 3.048 Arbeitsstellen gemeldet. Gegenüber April ist das ein Rückgang von 11 Stellen. Im Vergleich zum Vorjah- resmonat gab es jedoch 655 Stellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Mai 928 neue Arbeitsstel- len, das waren 101 mehr als vor einem Jahr. Seit Jahresbeginn sind 4.666 Stellen eingegan- gen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 97 oder 2,1%.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
Von April auf Mai ist die Zahl der Arbeitslosen in allen Gebietskörperschaften des Agenturbezirks Landshut-Pfarrkirchen zurückgegangen. Im Vergleich zum letzten Jahr ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit allein in der Stadt Landshut zu verzeichnen. In den Landkreisen Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich gestiegen.
In der Stadt Landshut ist die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat von 4,8 Prozent auf 4,4 Prozent gefallen. Die Zahl der Arbeitslosen hat um 99 auf 1.679 Personen abgenommen. Im Vorjahr waren 137 Menschen mehr arbeitslos, die Arbeitslosenquote betrug im Mai 2015 4,9 Prozent.
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Landshut ist von 2,9 auf 2,7 Prozent gesunken (Vorjahr 2,5 Prozent). Im Mai waren im Landkreis Landshut 2.404 Männer und Frauen von Arbeitslo- sigkeit betroffen, das waren 145 weniger als im April und 205 mehr als im Vorjahresmonat.
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat um 0,2 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent gefallen. 2.222 Personen waren im Mai 2016 arbeitslos, 125 weniger als im Vormonat und 187 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug im Vorjahresmonat 3,1 Prozent.
Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai um 51 auf 1.644 gefallen.
Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 2,7 und ist damit um 0,2 Prozentpunkte im Vormonats- vergleich gesunken. Im Vorjahresmonat waren 1.576 Personen arbeitslos. Die Arbeitslosen- quote betrug ebenfalls 2,7 Prozent.
Ausbildungsstellenmarkt
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz stehen derzeit sehr gut. Aktuell können 776 unver- sorgte Bewerber um einen Ausbildungsplatz aus 1.418 offenen Ausbildungsstellen auswählen. Im Moment sind 91 Ausbildungsstellen als Kaufmann/-frau im Einzelhandel, 75 Stellen als Verkäufer/- in, 72 Stellen als Elektroniker/-in für Betriebstechnik, 48 Stellen als Fachverkäu- fer/- in im Lebensmittelhandwerk- Fleischerei, 47 Stellen als Fachverkäufer/- in im Lebensmit- telhandwerk- Bäckerei, 42 Stellen als Industriemechaniker/- in, 40 Stellen als Handelsfach- wirt/-in, 40 Stellen als Kaufmann/- frau Büromanagement, 39 Stellen als Anlagenmechaniker, Sanitär, Heizung und Klimatechnik, 39 Stellen als Friseur-/in und 885 Ausbildungsstellen in weiteren Berufen noch als offen gemeldet.
„Hier ist von A wie Altenpfleger bis Z wie Zimmerer noch alles vorhanden. Die Jugendlichen, die bis dato noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, sollen sich nicht entmutigen las- sen. Bei dieser günstigen Situation bestehen noch viele Chancen. Möglicherweise kann auch die Erweiterung des Berufswunschs die Lösung sein“, so Andreas Staib