Mit Trabbs fuhren die "Ossis" nach der Grenzöffnung (9.11.89) auch durch Landshut, sogar mit Cabrios und holten sich im Rathaus das Begrüßungsgeld (40 DM) ab.
Landshut (03.2016) Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) hatte am Tag der Beitritts zur Bundesrepublik Deutschland per Vertrag vom 3. Oktober 1990 noch exakt 16.11 Millionen Einwohner.
Seit 1949 hat die DDR trotz Mauerbau (13.8.1961) über 2,5 Millionen Einwohner verloren. Die Stadt Landshut hatte 1990 erst 58.125 Einwohner. Die nächsten drei Jahre nahm die Stadt bis auf 60.031 Einwohner zu. Danach folgten sechs Jahre, in denen die Stadt jeweils Einwohner verloren hat. 1999 lebten in Landshut nur mehr 58.420 Einwohner. Bis zum Ende der 35-jährigen Amtszeit von Oberbürgermeister Josef Deimer, also bis Ende 2014, nahm die Stadt nur mehr geringfügig auf 60.282 Einwohner zu.
2004 standen 724 Sterbefällen nur 513 Geburten in der Stadt gegenüber. Zugezogen sind 2004 nach Landshut 4.219 Personen und weggezogen sind 3.745 Personen. Ja, die Stadt hatte in den letzten 12 Jahren der Amtszeit von Josef Deimer kaum eine Zunahme an Einwohnern. Es gab deshalb keine Wohnungsnot, keine Platznot in den Grund- und Hauptschulen und auch nicht in den drei Gymnasien. 2006 wurde sogar die Volksschule St. Martin wegen Schülermangel geschlossen. In dieser Zeit legte dafür der Landkreis Landshut um knapp 20.000 Einwohner zu. Dort amtierte von 1990 bis 2002 Landrat Josef Neumeier (CSU).
Nein, Landshut war in Bezug auf die Einwohnerentwicklung kein Zugewinner der Wiedervereinigung. Aus der ehemaligen DDR ist derzeit nur Anja König (46, SPD) im Stadtrat und das auch erst seit 2014. Es hat also 24 Jahre gedauert, ehe jemand aus dem Osten in Landshut ins Rathaus einziehen konnte.
Anja König will am 15. Oktober sogar die offizielle Bundestagskandidatin im Stimmkreis Landshut-Kelheim werden. Die CSU hat dafür bereits Florian Oßner nominiert, die FDP Nocole Bauer (beide in Velden daheim). Die Bayernpartei hat jüngst den Landshuter Stephan Bomm zum Bundestaskandidaten gewählt. Die Grünen haben jetzt angeblich doch eine Bewerberin als Bundestagskandidatin aus dem Landkreis Landshut. Der jetzige grüne MdL Dr. Thomas Gambke will aus Altersgründen, weil über 66, nicht mehr kandiidieren. Zudem hat er seinen Hauptwohnsitz nach Hamburg verlegt. Auch von der AfD wird erstmals im Stimmkreis Landshut-Kelheim ein Bundestagskandidat erwartet. Das verspricht einen Wahlkampf der ganz besonderen Art. Den aktuellen Umfragen nach kann die AfD mit über zehn Prozent an Wähelstimmen rechnen. Sie bekommt womöglich mehr als die Grünen, mehr als Die Linken und weit mehr als die FDP. /hs