Landshut (21.10.2016) Trotz des nassen Wetters hat sich vergangene Woche die 4. Klasse der Grundschule St. Wolfgang zusammen mit der Naturpädagogin Lisa Fleischmann auf spannende Spurensuche in den Auwald begeben. Die Kinder lernten verschiedene Tierspuren und alles Wissenswerte über den Biber kennen. Organisiert wurde die Führung von der Umweltbildungsstätte Landshut von Stadt und Landkreis.
Eine Hälfte der Klasse erkundete auf eigene Faust den Wald zusammen mit ihrer Lehrerin Christiane Proft und mit einem Rallyebogen zu verschiedenen Tierspuren. Die anderen Kinder unter Anleitung von Lisa Fleischmann durften „Bobby den Biber“ kennenlernen.
Sie konnten ein echtes Biberfell streicheln und sich das kräftige Gebiss mit den nachwachsenden Zähnen genauer anschauen. Spielerisch wurde auch der Nutzen der Biberläuse für den Biber vermittelt. Tiefer im Wald konnten die Schüler ausprobieren, wie stark Biberzähne sind, indem sie mit einer Beißzange ein Stück Rinde und Holzstückchen von einem umgefallenen morschen Baum abzwickten.
Außerdem erfuhren die Kinder, dass eine Biberburg schnell zu klein werden kann. In der Biberburg ist nur Platz für Mama und Papa Biber, einjährige Biberjunge und Biberjunge aus dem Wurf von diesem Jahr. Bobby und seine Schwester Christina (zweijährige Biberjunge) müssen sich nun einen eigenen Platz zum Leben suchen.
Nachdem die Schulklasse die Biberburg mit der Biberrutsche in den Bach schon von der Ferne aus gesehen hatte, durften die Kinder sie auch aus der Nähe besichtigen. Wie Fleischmann informierte, stehe der Biber unter Naturschutz; die Zahl und Artenvielfalt von Vögeln, Fischen, Insekten und Fledermäuse stiegen, wo der Biber zuhause sei. Über einen schmalen Pfad mitten durch den Wald ging es zur Biberburg. Dabei konnten die Schüler viele Pilze und vom Biber angenagte Baumstämme sehen. Bei der Biberburg angekommen, sollten die Kinder zuerst hören, ob sie den Biber schnarchen hören, da dieser nachtaktiv ist und am Tag in seiner Burg schläft. Die kleinen Naturforscher stellten viele Fragen, unter anderem wo denn der Eingang zur Biberburg wäre. Fleischmann erklärte, dass der Eingang unter Wasser liege und sehr eng sei. Anschließend erfuhren die Kinder, was der Biber frisst. Rinde, dünne Triebe, Blätter und andere Pflanzen stehen auf seinem Speiseplan. Aber seit der Mensch dem Lebensraum des Bibers immer näher kommt, frisst er auch Mais und Getreide von umliegenden Feldern oder Fallobst von Bäumen. Die beiden Gruppen wechselten durch, damit jedes Kind beide Themenbereiche erleben konnte. Ein gemeinsames Spiel zum Abschluss rundete die Naturführung ab. Als Anerkennung für ihre wiederholten Besuche im „grünen Klassenzimmer Natur“, wie beispielsweise zu dem Thema „Tiere und Pflanzen am und im Wasser“, bekam jedes Kind ein bronzenes Naturforscherabzeichen verliehen.
Die Umweltbildungsstätte von Stadt und Landkreis Landshut hat seit dem 1. Oktober ihren Betrieb aufgenommen und bietet für Kinder, Schulklassen und Erwachsene Angebote und Naturführungen zu Themen wie Naturschutz, Klimaschutz, Mobilität, Ressourcenschonung, nachwachsende Rohstoffe, Ernährung und Gewässerschutz an. Weitere Informationen zu den Angeboten gibt es auf der Internetseite der Stadt Landshut unter www.landshut.de/umweltbildung oder unter Telefon 0871/881686 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Im Bild: Bei der von der Umweltbildungsstätte Landshut organisierten Erkundungstour im Auwald lernten die Schüler der Grundschule St. Wolfgang alles Wissenswerte rund um den Biber. Ein Besuch bei „Bobby dem Biber“ und seiner Familie durfte da nicht fehlen.