Kein schöner Anblick: Leerstand in bester Lage: Theaterstraße / Ecke Ländgasse
Landshut (27.12.2017) Wir erinnern uns, vor allem im OB-Wahlkampf hat das Thema Marketing, Wirtschaftsförderung. Tourismus eine besondere Rolle gespielt. OB-Kandidat Alexander Putz versprach, diese Bereiche als Oberbürgermeister zur Chefsache zu machen bzw. einen Fachmann dafür in seiner nächsten Umgebung zu etablieren. Der bevortehende Umzug des Kaufhauses K&L Ruppert nach Ergolding hat die Frage nach der (schwindenden) Attraktivität der Innenstadt neu belebt. Aktuell stehen ja mehrere Geschäftshäuser in bester Lage leer.
Seit ca. zwei Jahren steht das große mehrstöckige Kaufhaus in der Theaterstraße, Ecke Ländgasse leer. Der letzte Mieter ist in die Untere Altstadt umgezogen. Schräg gegenüber - nebem dem Tui-Reisebüro - ist vor Monaten das "Backhaus" sang- und klanglos ausgezogen. Ein Nachmieter ist nicht in Sicht. In der unteren Altstadt stehen drei, vier weitere Geschäftshäuser leer. Selbst wenn die Drogerie Müller mit den beiden großen Altstadt-Filialen in diejetzgie K&L Ruppert-Immobilie umzieht, hinterlässt die Drogerie zwei dann leerstehende große Immobilien in der Altstadt 340 und in der Harnischgasse 35.
Die Schließung von K&L Ruppert am Altstadtstandort zum 30.12. bzw. der Umzug nach Ergolding sorgt für neue Diskussionen
In den Seitenstraßen - Ländgasse, Kirchgasse, Schirmgasse, Rosengasse bis hinunter zur Herrngasse, geben mehr und mehr Geschäftsleute ihre Läden auf bzw. suchen Nachmieter. Auch die Geschäftsleute in der Neustadt haben sich von der Sanierung der Straße (neues Flüsterpflaster) und der Verbreiterung der Gehsteige mehr Kundenfrequenz versprochen. Die Neustadt ist weiterhin rein optisch in erster Linie ein Großparkplatz für das ganze Stadtzentrum und nicht vorzugsweise für Kunden der Neustadt-Geschäfte.
Nun ja, der immer und überall diskutierte Hauptgrund für den Geschäftsrückgang ist der sprunghaft zunehmende Internet-Handel. Wen man aber gleichzeiig hört, wie die Mieten für Geschäfträume in der Innenstadt hochschießen, dann kennt man einen weiteren wichtigen Grund. An der Kaufkraft der Landshuter kann es nicht liegen. Da belegt die Stadtgesellschaft einen der vordersten Plätze sogar bundesweit. Was machen andere vergeichbare Städte wie Rosenheim, Bayreuth oder Bamberg anders bzw. besser? Sie haben z.B. längst nicht den Einwohnerzuwachs - und damit Kaufkraftzuwachs - wie Landshut.
Sicher von Nachteil ist auch der von den 60 Kreisräten kurz vor Weihnachten beschlossene Wegzug des Landratsamtes nach Essenbach. Bürger des 155.000 Einwohner großen Landkreises, die in ihrem Amt mit ca. 450 Bediensteten zu tun haben, nutzen ja auch gern die Gelegenheit zum Einkauf oder zum Statbummel (Cafes, Restaurants) in Landshut. Nun ja, vielleicht kommt ja demnächst ein professioneller City-Manager. Hoffentlich kann die Stadt wenigstens das "Grüne Zentrum" (ca. 250 Arbeitsplätze) im Stadtgebiet halten. Eine kleinere Institution. die Rettungsleitstelle, zieht ja ebenfalls (jetzt noch in der Hauptfeuerwache) in einen Neubau nach Essenbach um. hs
Fotos (2) Hermann Schnall