Landshut (10.04.2018) „Eiskalt duschen und warmes Bier trinken“ – diesen Rat für ein langes Leben hat letztes Jahr die damals 102-jährige Rosa Huber Oberbürgermeister Alexander Putz mit auf den Weg gegeben. „Das hilft wirklich. Hab ich aus der Apothekerzeitung“, bekräftigte sie nun ein Jahr später zu ihrem 103. Geburtstag im BRK-Seniorenwohnsitz Hofberg. Ein Jahr später ist die Freude über das Wiedersehen erneut sehr groß: Oberbürgermeister Alexander Putz gratuliert Rosa Huber zu ihrem 103. Geburtstag und stoßt mit ihr auf die Gesundheit an.
Auch zu diesem besonderen Anlass ließ es sich Putz nicht nehmen, Sie erneut zu besuchen. Dass der Oberbürgermeister diesen Rat nur allzu gerne beherzigt habe; aber eben umgekehrt, wie er gestand, vor allem was das kalte Bier betreffe, nahm sie lächelnd zur Kenntnis. Schließlich – wusste Putz noch aus dem letzten Jahr zu berichten – habe sie ja auch erst mit 99 damit angefangen. Was die Jubilarin folglich handabwinkend bestätigte: „Bis dahin haben Sie ja noch ein paar Jährchen“. Dann doch lieber „regelmäßig Schwimmengehen ab 60“ – ein weiterer Tipp der 103-Jährigen, der schon mehr Anklang beim Rathauschef fand.
Dass Putz sein Versprechen gehalten und sie zu ihrem diesjährigen Geburtstag erneut besucht habe, freute die Jubilarin sichtlich. „Vielen herzlichen Dank. Schön, dass Sie hier sind“, sagte sie, während sie dem Oberbürgermeister an der von ihrer Familie und den Pflegerinnen liebevoll geschmückten Tafel mit einem Glas Sekt zuprostete. „Und g’sund bleib’n, gell“, betonte die 103-Jährige in OB Putz‘ Richtung. Erst kürzlich war Rosa Huber mehrere Wochen lang gesundheitlich angeschlagen; seit wenigen Tagen jedoch, pünktlich zu ihrem Geburtstag am 1. April, ist sie wie durch ein kleines Wunder wieder in bester Form. Was den Oberbürgermeister, der ihr freilich ebenfalls ganz viel Gesundheit wünschte, sehr freute. Für die Jubilarin gab es zudem ein Präsent von OB Putz: Ein Blumengeschenk und ein Glückwunschbrief an die Geburtstagsjubilarin, den Rosa Huber nach persönlicher Durchsicht stolz reihum reichte. Lesen, das zählt zu den täglichen Aktivitäten der Jubilarin, „um stets auf dem neuesten Stand zu sein“, wie sie sagte. Auch der Heimleiter des BRK-Seniorenwohnsitzes, Peter Cieslik, überraschte sie mit einem Blumenstrauß und einem Gutschein.
Dass sich die 1915 geborene Rosa Huber trotz ihres bewegten Lebens – während des Krieges wurde die Familie dreimal ausgebombt – ihren Humor und ihre Lebensfreude beibehalten habe, davon zeigte sich OB Putz stark beeindruckt. Einer der Gründe dafür, wie sie mit Blick auf ihre Lebensjahre lakonisch sagte: „Hab einfach alles von mir abgeschüttelt.“
Die Jubilarin wuchs in Rain am Lech mit drei Geschwistern auf. Mit 18 Jahren ging es „hinaus ins Leben“: Als Hausangestellte verdiente die junge Frau 10 Mark im Monat; nur Sonntagnachmittag gab‘s frei. 1936, im Alter von 21 Jahren, zog sie in ihr „geliebtes München“, wie sie sagte. Dort heiratete und lebte sie zusammen mit ihrem Mann, der als Straßenbahnfahrer beschäftigt war. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Die Familie wurde im Krieg dreimal ausgebombt und musste immer wieder Unterschlupf bei Verwandten in Niederbayern suchen. Nach dem Krieg folgten harte Jahre des Existenzaufbaus. Als ihr Mann 1975 verstarb, galt ihr Mittelpunkt voll und ganz der Familie. Heute ist die Jubilarin zweifache Oma und Uroma. Und noch bis vor vier Jahren – also im Alter von 99 – wohnte sie in München und meisterte ihren Haushalt komplett eigenständig. Darüber hinaus pendelte sie jede Woche nach Landshut, um ihren Sohn Dr. Günter Huber und ihre Schwiegertochter Dagmar zu besuchen. Im BRK-Seniorenwohnsitz in Landshut – in unmittelbarer Nähe zu ihrer Familie, die sie liebevoll umsorgt – ist sie seit vier Jahren beheimatet. Dass Rosa Huber und der Oberbürgermeister sich nächstes Jahr zu ihrem 104. Ehrentag wiedersehen wollen, versteht sich für beide von selbst.