Landshut - pm (04.07.2019) Robert Bayerstorfer (Bildmitte), der in den vergangenen Jahren unter anderem als Persönlicher Referent des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr tätig war, kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück und übernimmt im Staatlichen Sraßenbauamt Landshut die Nachfolge von Manfred Dreier.
Dieser hatte im Frühjahr den umgekehrten Weg gewählt und war als Referatsleiter ins Ministerium nach München gewechselt. Noch bevor Bayerstorfer in der kommenden Woche offiziell in sein neues Amt eingeführt wird, stattete er Oberbürgermeister Alexander Putz einen Antrittsbesuch ab. Bei dem Treffen, das der Rathauschef als Beleg für die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Stadt Landshut und dem Staatlichen Bauamt wertete, wurden zahlreiche Verkehrsvorhaben angesprochen, die in den kommenden Jahren in der Region umgesetzt werden sollen – von der laufenden Sanierung der Wittstraße bis hin zum Bau der Ost-Süd-Umfahrung als Fortsetzung der B15neu.
Oberbürgermeister Alexander Putz (rechts) sprach mit Robert Bayerstorfer, neuer Bereichsleiter Straßenbau am Staatlichen Bauamt Landshut, und dessen Kollegen Robert Köhl (links) über zentrale Verkehrsprojekte der Region.
Dass dieses Projekt für die Region Landshut von zentraler Bedeutung ist, darin waren sich Putz und Bayerstorfer einig. „Der Weiterbau der B15neu muss schnellstens erfolgen. Das gilt allem voran für den Brückenschlag über die Isar, also den Abschnitt von der A92 bis zur LAs 14“, sagte Putz. Verkehrsgutachtern zufolge würde sich dadurch nämlich einerseits die Situation auf den stark belasteten Nord-Süd-Achsen der Stadt, insbesondere auf der Konrad-Adenauer-Straße, spürbar entspannen. Andererseits sei dieser Brückenschlag aber auch die Voraussetzung dafür, um die Stadtplanung im Osten vorantreiben zu können, beispielsweise die Wohnbebauung in der Ochsenau, betonte Putz. Bayerstorfer zeigte Verständnis für die Wünsche der Stadt, wollte sich aber noch nicht auf einen konkreten Zeitplan für den Bau der Ost-Süd-Umfahrung festlegen. Immerhin: „Das Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt von der A92 bis zur LAs 14 soll noch in diesem Jahr eingeleitet werden“, sagte der neue Bereichsleiter.
Was die Trassenführung im weiteren Verlauf der Ost-Süd-Umfahrung betrifft, drängen Stadt und Landkreis Landshut bekanntlich seit Jahren darauf, die Isarhangleite mittels eines langen Tunnels zu durchqueren. OB Putz betonte, dass er sich nicht zuletzt im Rahmen der nächsten Sitzungen des Dialogforums zur Ost-Süd-Umfahrung weiter mit Nachdruck für diese Variante einsetzen werde, denn: „Die Talbrücke mit kurzem Tunnel wäre mit ganz erheblichen Einschnitten in die Landschaft verbunden. Das wäre nicht nur optisch ein Problem, sondern auch mit Blick auf den Flächenverbrauch und den Naturschutz.“ Natürlich sei den Verantwortlichen in Stadt und Landkreis bewusst, dass ein langer Tunnel deutlich teurer sei. „Dennoch hoffen wir alle darauf, dass der Bund in diesem Fall die Interessen von Mensch und Natur höher gewichtet als finanzielle Erwägungen.“ Laut Bayerstorfer sind noch immer beide Varianten im Rennen und werden jeweils ernsthaft geprüft. Persönlich könne er die Argumente der betroffenen Kommunen nachvollziehen. Die Entscheidung zwischen Talbrücke und langem Tunnel liege aber beim Bund.
Während die Fortsetzung der B15neu noch Zukunftsmusik ist, hat das Staatliche Bauamt ein anderes großes Projekt in Landshut bereits vor einigen Wochen angepackt: die Sanierung der Wittstraße. Bei vielen Bürgern stößt diese Maßnahme bekanntlich angesichts der damit verbundenen Verkehrsbehinderungen auf wenig Begeisterung. Und auch OB Putz machte Bayerstorfer gegenüber keinen Hehl aus seiner Skepsis. Der Rathauschef erneuerte seinen Appell, zumindest den für das kommende Jahr angedachten zweiten Bauabschnitt zu verschieben: „Wir wären dem Staatlichen Bauamt wirklich dankbar, wenn man damit wenigstens solange warten könnte, bis die ebenfalls für 2020 vorgesehene Sanierung der A92 zwischen den Anschlussstellen Moosburg-Nord und Landshut-West abgeschlossen ist“, sagte Putz. „Sonst droht der Stadt nächsten Sommer ein wochenlanges Verkehrschaos.“ Bayerstorfer sagte zu, diese Bedenken in die weiteren Überlegungen seiner Behörde einzubeziehen.
Ein weiteres Thema des rund 90-minütigen Gesprächs, an dem auch der im Staatlichen Bauamt Landshut für Straßenbauprojekte in Stadt und Landkreis Landshut zuständige Robert Köhl teilnahm, war die in den kommenden Jahren anstehende Sanierung der Isarbrücken der Konrad-Adenauer-Straße. Oberbürgermeister Alexander Putz drängte darauf, diese Maßnahme erst dann in Angriff zu nehmen, wenn die B15neu bis zur LAs 14 verlängert ist: „Vorher wäre das Projekt für die Region Landshut kaum zu stemmen – erst recht nicht, wenn man die erwarteten Mehrbelastungen nach dem Anschluss der B15neu an die A92 berücksichtigt.“