Landshut - pm (01.08.2019)„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ – das hat sich im Rahmen der jüngsten Umweltmesse des Landshuter Umweltzentrums auch Brigitta Hoffmann gedacht und kurzerhand 2.140 Euro für insgesamt 214 Bäume gespendet, die demnächst im „1. Landshuter Klimawald“ gepflanzt werden sollen. Für Oberbürgermeister Alexander Putz Grund genug, ein gemeinsames Treffen anzuberaumen, um die Landshuterin für dieses vorbildliche bürgerschaftliche Engagement für den Klimaschutz zu würdigen.
214 Bäume für den Klimawald“: OB Putz würdigte im Beisein von Kurt Weinzierl (r.) Brigitta Hoffmann für ihren vorbildlichen Beitrag im Sinne des Klimaschutzes und lobte Hans-Peter Neuenhoff (l.) sowie „Wald-Elfe“ Elvira Schindelbeck vom Umweltzentrum, die das von Rudi Schnur ins Leben gerufene Klimaschutz-Projekt tatkräftig fortführen.
Der Landshuter Klimawald – ein Projekt des Landshuter Umweltzentrums – befindet sich in Siebensee in der Münchnerau und wurde bereits vor elf Jahren gepflanzt. Im Rahmen des Projekts haben Bürger die Möglichkeit, dort mit dem Erwerb einer „Klima-Wald-Aktie“ einen Baum zu pflanzen und so die CO2-Emission nachhaltig zu verringern. Bei der als Klimawald genutzten Fläche, die sich im Eigentum der Stadtwerke befindet, handelt es sich um eine ehemals landwirtschaftlich genutzte Fläche in einem Trinkwasserschutzgebiet. Ideengeber des Projektes ist der damalige Umweltzentrum-Vorsitzende und Stadtrat Rudi Schnur. Sein Grundgedanke: Aktiv und wirkungsvoll zum Klimaschutz beitragen und damit CO2-Emissionen nachhaltig verringern, was nun seit 2008 tatkräftig mit fachlicher Unterstützung des Stiftungsforstes der Stadt und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten umgesetzt und auch vom neuen Vorstand des Umweltzentrums erfolgreich fortgeführt wird. Und das mit viel Herzblut, das nicht zuletzt im Gespräch mit Elvira Schindelbeck – kostümiert als „Wald-Elfe“ – und dem Vertreter des Vorstandes, Hans-Peter Neuenhoff, deutlich wurde. Beide betreuen das Projekt federführend und nahmen neben Rudi Schnur ebenfalls am Termin teil.
Neuenhoff zufolge seien mittlerweile rund 2000 Bäume von den Bürgern gespendet und gepflanzt worden. Wie Schnur ergänzte, musste das Projekt zuletzt aufgrund von Hochwasserdamm-Arbeiten durch das Wasserwirtschaftsamt zwei Jahre lang pausieren. Nun geht es endlich wieder weiter: Über 400 Setzlinge kommen bald neu dazu, darunter 80 Bäume von Ministranten der Pfarrei St. Peter und Paul sowie die großzügige 214 Bäume zählende Spende von Brigitta Hoffmann. Völlig zurecht sprach Oberbürgermeister Alexander Putz deshalb beim Treffen im Rathaus auch von einem „sehr schönen Anlass“. Er zeigte sich ob der baumreichen Spende Hoffmanns sehr beeindruckt und würdigte ihr vorbildliches Engagement. In seine lobenden Worte schloss er ausdrücklich auch alle anderen Baumspender mit ein, die sich, wie die Landshuterin Brigitta Hoffmann, aktiv beteiligen und damit einen wertvollen, wichtigen und vor allem nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten würden.
Konkrete persönliche Beweggründe für ihre Spende, wie Hoffmann auf Nachfrage des Rathauschefs sagte, gab es jedoch keine. Vielmehr traf sie die Spendenentscheidung unvoreingenommen und spontan.
Anlass war ein Besuch der Umweltmesse. Wie sie sagte, sei ihr beim Durchschlendern sofort das große „Klimawald“-Plakat ins Auge gefallen. „Dann sah ich die „Wald-Elfe“ und fragte, was man da machen könne“, so Hoffmann. Im Gespräch sprang schließlich sofort der Funke über. Nach einem sehr kurzen „Bedenkzeit-Rundgang“ durch die Messe gemeinsam mit ihrem Mann, fiel auch schon die Entscheidung: „Ich spende“, betonte Hoffmann. Aus zunächst 200 Klima-Wald-Aktien wurden letztlich – beim Gedanken an ihre sieben Enkel – exakt 214. „Zwei Bäumchen für jeden“, so die stolze Oma. „Eine wirklich tolle Sache“, befand Putz.
Seinen Dank richtete er auch an das Team des Umweltzentrums. Gegenwärtig werde zwar viel über Klimaschutz und CO2-Ausstoß diskutiert: Wichtig sei doch, dass jeder seinen individuell machbaren Beitrag leistet. Bezugnehmend auf jüngste Meldungen zu Klimaschutz-Aktionen, wie beispielsweise über das Land Äthiopien, das im Rahmen einer Mitmachaktion den Weltrekord im Bäumepflanzen brach, ist das Umweltzentrum mit seinem bereits vor elf Jahren gestarteten Projekt gewissermaßen Vorreiter in Landshut. „Wenn auch im Kleinen, ist die Idee im Grunde genommen hier die gleiche“, so der Oberbürgermeister, der die Klimawald-Initiative als vorausschauende und sinnvolle Maßnahme wertete.
Gepflanzt werden sollen die Setzlinge laut Neuenhoff, der sich gemeinsam mit Elvira Schindelbeck zudem um die Baumpflege vor Ort kümmert, voraussichtlich Ende Oktober. Hierzu werden dann seitens des Umweltzentrums alle Spender eingeladen, um in einer gemeinsamen Aktion die Pflanzung vorzunehmen. Ob Ahorn, Eiche oder Flatterulme: Wie der Vertreter des Vorstandes ergänzte, werden unter Berücksichtigung der Baumspender-Wünsche ausschließlich widerstandsfähige Bäume gepflanzt.
Wer den „1. Landshuter Klimawald“ mit einer Baumspende unterstützen möchte, kann online unter Opens external link in new windowwww.klimawald.bayern, Rubrik „Klima-Wald – „Bestellformular“, eine „Klima-Wald-Aktie“ im Wert von 10 Euro erwerben.
Auch an der Tourist-Info im Amt für Marketing und Tourismus im Rathaus, das das Projekt ebenfalls unterstützt, ist die „Klima-Wald-Aktie“ erhältlich.