Landshut - hs (20.05.2020) Der Wohnungsbau ist der signifikanteste Gradmessser für die Wirtschaft - auch in Landshut. Das zeigen Zahlen für die letzten sechs Jahre. 2014 wurden in Landshut noch 671 Wohnungen in 144 Wohngebäuden fertiggestellt. 2015 waren es sogar (Rekord) 730 neue Wohnungen in 150 Wohngebäuden. Dann ein Einbruch 2016 auf 492 neue Wohnungen in 139 Wohngebäuden. 2017 wieder ein Anstieg auf 555 neue Wohnungen in 130 Wohngebäuden (davon 252 im Stadtteil Schonbrunn) sowie 2018 sogar 519 neue Wohnungen in 111 Wohngebäuden. Doch 2019 ein Absturz auf nur mehr 360 neue Wohnungen.
Nicht einmal bei den Wahlversammlungen für die OB- und Stadtratswahl wurde diese drastisch negative Entwicklung aufgegriffen, auch nicht bei den vielen Podiumsdiskussionen.
Für dieses Jahr ist die Fertigstellung von 501 neuen Wohnungen laut städtischer Statistik angekündigt, doch da ist der Faktor Corona-Krise seit Mitte März noch nicht berücksichtigt. Es werden wohl am Ende des Jahres 2020 weitaus weniger fertiggestellte Wohnungen sein.
Bei der Bankenkrise 2008/09 ist der Wohnungsbau in Landshut auf unter 130 neue Wohnungen in 2009 abgestürzt und hat sich die Jahre danach nur mehr nach und nach wieder auf 250 und 350 neue Wohnungen pro Jahr erholt.
Bei der Gewerbesteuer und der Einkommenssteuer gab es durch die Bankenkrise in Landshut keinerlei Einbrüche. Da ist ja für dieses Corona-Krisenjahr 2020 laut Stadtkämmerer Rupert Aigner jeweils ein massiver Einbruch zu befürchten. Bundesfinanzminister Olav Scholz hat bereits ein Sonderprogramm mit 12 Milliarden Euro angekündigt, um den Städten und Gemeinden die Ausfälle bei der Gewerbesteuer auszugleichen. Sogar die reiche Landeshauptstadt München erwartet entsprechende Ausgleichszahlungen vom Bund für die zu erwartenden Mindereinnahmen bei der Gewerbesteuer.