Wegen des Vorwurfs der Schwarzarbeit in der Bredoullie: Christian Krämmer kein Festwirt mehr bei der Frühjahrsdult im April.
Landshut - gw (14.02.2018) Es gibt neue Aufregung um die Landshuter Dulten. Christian Krämmer, Wirt des gleichnamigen Festzelts auf der Ringelstecherwiese, hat die Behörden am Hals. Es geht um den Vorwurf der Schwarzarbeit in seinem Betrieb. Die Vorwürfe müssen massiv sein, denn Fakt ist: Krämmers Vertrag zur 623. Frühjahrsdult 2018 mit der Stadt Landshut ist aufgehoben. Ob Krämmer jemals wieder einen Fuß auf die Landshuter Dulten bekommt, ist ungewiss.
Dabei hat die Familie Krämmer einen traditionsreichen Namen als Festzeltbetreiber. Seit 1962 hat sie Bewirtungserfahrung und ist auch über die Grenzen Bayerns hinaus, mit Zelten auf Volksfesten vertreten. 1971 pachteten Erich und Helga Krämmer die Augustinerwirtschaft im Stadtkern von Landshut. 1981 trennte sich die Familie Krämmer von der Gaststätte und erwarb ihr erstes Festzelt. Bald wurde der Name Krämmer auch außerhalb von Landshut sehr bekannt und verschiedene Feste wurden in Bayern ausgetragen. 2004 übergaben Erich und Helga Krämmer den Festzeltbetrieb an ihren Sohn Christian Krämmer, der seit Jahren beim Auf- und Abbau der Zelte schon die Leitung hatte, so steht es auf der firmeneigenen Internetseite.
Krämmers "Sünde2 und Kündigung
Nun hat sich Christian Krämmer wohl zu weit aus dem Fenster gelehnt und wurde von den Behörden wegen Schwarzarbeit überführt. Die Verwaltung der Stadt Landshut zog darauf die Reißleine. Christian Krämmer hatte die Verträge zur Frühjahrsdult bereits in der Tasche. Diese wurden aufgehoben und der Festwirt soll diese Verträge auch schon zurückgegeben haben.
Wie das Prozedere um das sogenannte „kleine“ Festzelt nun weitergeht wird am Mittwoch, 21. Februar, im Senat für Messen, Märkte und Dulten in voraussichtlich geheimer Sitzung besprochen. Denn die Frühjahrsdult beginnt bereits am Freitag, 13. April, also in rund acht Wochen. Der Zeltaufbau schon in sechs Wochen.
Zollhauswirt Patrick Schmidt kann einspringen
Nun gilt es zu entscheiden, ob das Zelt auf der Ringelstecherwiese komplett neu ausgeschrieben wird, was mit Bewerbungsfristen, Auswertungsverfahren und Vergabe zeitlich sicherlich sehr eng wird, oder ob Patrick Schmidt, Wirt des Zollhauses, quasi als Nachrücker den Zuschlag bekommt. Denn zur Frühjahrsdult gab es für diesen Standplatz nur zwei Bewerbungen. Die von Krämmer und die von Schmidt.
Patrick Schmidt bewarb sich bisher zweimal für das „kleine“ Zelt auf der Grieserwiese, Christian Krämmer, bekam aber jeweils den Vorzug. Auf Nachfrage erklärt Patrick Schmidt, dass er auf jeden Fall als Festwirt zur Verfügung steht und sich gerne als Festwirt bei der Frühjahrsdult zum leiblichen und gesellschaftlichen Wohl der Besucher engagiert.
Krämmers Zukunft
Offen bleibt, wie es mit Christian Krämmer weitergeht und welche Konsequenzen das „Frühjahrsdult-Aus“ für ihn und seinen Betrieb hat und ob sich letztendlich das ganze Prozedere auch negativ auf andere Feste auswirkt, die er bewirtet. In seinem Terminplan stehen das Moosburger Frühlingsfest, das Ergoldinger Volksfest, das Geisenhausener und Pfeffenhausener Pfingstvolksfest, die Königsbrunner Gautsch (bei Bad Tölz), das Schrobenhauserer Volksfest, die Landshuter Bartlmädult und die Moosburger Herbstschau.
Eine Option wäre, dass sich Christian Krämmer aus dem Geschäft zurückzieht und den Betrieb an einen oder beide Söhne übergibt. Sohn Lukas arbeitet seit 2010, verantwortlich für den Zeltaufbau, und Sohn Bastian seit 2013 als Koch im Geschäft mit. Das könnte den Weg für einen Neuanfang und erneute Bewerbungen für die Landshuter Dulten öffnen.