Warum ist der Zuzug an Neubürgern in den ersten zehn Jahren der Amtszeit von Oberbürgermeister Hans Rampf schon jetzt dreimal größer als in den ganzen 35 Jahren seines Vorgängers Josef Deimer? Wir haben zwar immer noch keine Stadthalle. Das Stattheater ist notdürftig in einem Zelt ausgelagert. Vor vielen Schulen stehen notgedrungen Container. Eishockey ist nicht mehr erstklassig und die Sielvereinigung war zuletzt vor 17 Jahren Bayerischer Fußballmeister. Und dennoch strömten vor allem die letzten sechs Jahre der Amtszeit von Rampf massenhaft Zuzügler nach Landshut. Seit seinem Amtsantritt (1.1. 2005) sind es bereits 7.512 Neubürger, das ist die Größenordnung der Stadt Rottenburg.
Also, Landshut ist heute nicht attraktiver wie vor zehn und 20 Jahren. Die Mieten sind z.B. sogar drastisch gestiegen. Es wurde auch keine West- oder Osttangente gebaut und das Projekt Burgaufzug ist am Bürgerwillen gescheitert. Es leben und wohnen auch nur ca. 1000 der 5.400 Studenten der Schönbruner Hochschule in Landshut selbst. In den anderen drei niederbayerischen Städten mit Hochschulen (Straubing, Deggendorf) bzw. einer Universität (Passu), ist die Einwohnerzahl jeweils kaum gestiegen. Auch der Zuwachs in den 35 Landkreisgemeinden hat deutlich nachgelassen. Viele Landkreis-Kommunen müssen sogar Einwohnerverluste hinnehmen. Dazu gehört auch Altdorf.
Wenn nicht alles täuscht, so wird dieses Jahr 2015 sogar ein neues Rekordjahr bei den Zuzügen. Schon in den den ersten drei Monaten des neuen Jahres kamen 432 Zuzügler. Im Januar waren es 133, im Februar 176 und im März 122.
Die höchten Monats-Zuwachsraten verzeichnete die Stadt im September 2014 mit 257 Zuzügen, im Oktober waren es 255, im November 112 und im Dezember 105, Nur im August 2014 ging die Einwohnerzahl geringfügig um 33 Personen zurück.
In der bisherigen Amtszeit von OB Rampf hat Landshut nur in einem einzigen Jahr Einwohner verloren und zwar 2008 (minus 26). Wenn Rampf am 31.Dezember 2012 aus dem Amt scheidet, wird Landshut aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich über 70.000 Einwohner haben. Die Skeptiker angesichts dieser Zuwachsraten fragen sich, wie man den Zuzug drosseln, ja womöglich sogar zum Stillstand bringen kann.
In diesem Jahr 2015 wird wohl auch die Zahl der ausländischen Mitbürger in Landshut auf über 10.000 Personen klettern, angeführt von den Rumänen, den Türken und den Polen.
Oberbürgermeister Josef Deimer hat am 1. Januar 1970 die Amtsgeschäfte übernommen. Zum 1. Mai 1970 hatte Landshut laut Volkszählung 58.376 Einwohner. Am Ende seiner 35-jährigen Amtszeit (31.12.2014) zählte Landshut erst 60.545 Einwohner.
Doch selbst wenn man heute Ergolding (12.200 E.), Altdorf (11.300 E.), und Kumhausen (5.500 E.) - also zusammen 29.000 Einwohner - eingemeinden würde, hätte Landshut erst gut 97.000 Einwohner. Großstadt wird man aber erst mit 100.000 Einwohnern. Vor allem eine ambitionierte Wirtschaftsregion, sagt man, benötigt ein starkes Zentrum. Das würde auch für den Großraum Landshut und ganz Niederbayern (jetzt 1,2 Mio. Einwohner) gelten. Siehe vergleichsweise auch Regensburg und Ingolstadt. /hs