In der jüngsten Sitzung des EnergieForums sind die Ergebnisse beziehungsweise Zwischenergebnisse von zwei großen Untersuchungen vorgestellt worden – dem Energienutzungsplan, der derzeit erstellt wird, und der Machbarkeitsuntersuchung zur Erzeugung von Regelstrom durch Vergärung biogener kommunaler Abfälle.
Im Bild die Überreichung der Machbarkeitsstudie zur Erzeugung von Regelstrom durch Vergärung biogener kommunaler Abfälle. von links Stadtwerkeleiter Armin Bardelle, Harald Zwander vom Ingenieur-Büro PGA, Franz Högl von Högl Kompost- und Recycling GmbH, OB Hans Rampf und Richard Geiger vom Amt für öffentliche Ordnung und Umwelt.
Der Energienutzungsplan beschäftigt sich mit Fragen der derzeitigen und künftigen Energieversorgung in Landshut. Wie soll die Energieversorgung in Landshut zukünftig gestaltet werden? Wo wird wie viel Wärme verbraucht? Welche Quartiere sind die Prioritätsgebiete für energetische Sanierungen? Wo können Wärmenetze aufgebaut werden? Er dient dazu, in der räumlichen Planung energetische Konzepte und Planungsziele aufzuzeigen. Erstellt wird der Energienutzungsplan von der Hochschule Amberg-Weiden. Im EnergieForum wurden die Zwischenergebnisse vorgestellt. So zeigt sich beispielsweise, dass die Stadt Landshut beim CO2- Ausstoß pro Kopf mit 10,9 Tonnen (Bilanzjahr 2012) im bundesweiten Vergleich knapp unter dem Durchschnitt von 11,5 Tonnen liegt und im Vergleich mit dem bayernweiten Durchschnitt von 6,2 Tonnen schlechter abschneidet. Dies liegt an dem großen Anteil an energieintensiver Industrie und am vergleichsweise relativ geringen Anteil Erneuerbarer Energien an der Strom- und Wärmeproduktion sowie im Bereich Mobilität im Stadtgebiet. Hier bedarf es somit sowohl einer Energieeinsparung und Effizienzsteigerung als auch einem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Teil der Untersuchung ist die Erstellung eines Wärmekatasters. Dazu wird die Stadt zunächst auf Grundlage verschiedener Kriterien wie Baualtersklassen, Nutzungsarten, in sinnvolle Bearbeitungsraster aufgeteilt, denen dann mit Hilfe von Verbrauchsdaten Wärmedichten zugeordnet werden. Mit Hilfe des Katasters und der Wärmebelegungsdichte eines Gebietes kann bestimmt werden, ob sich ein Wärmenetz wirtschaftlich sinnvoll darstellen lässt oder auch in welchen Gebieten große Energieeinsparungen durch Sanierungen erzielt werden können. Zusätzlich werden Potenziale für den Ausbau von Erneuerbaren Energien benannt und räumlich verortet. Im nächsten Schritt werden Maßnahmen ausgewählt, die detailliert betrachtet und einer Wirtschaftlichkeitsberechnung unterzogen werden. Der fertige Energienutzungsplan wird zum Jahresende erwartet.
Die zweite große Untersuchung widmete sich der Machbarkeit zur Verstromung von biogenen kommunalen Abfällen. Vom Ingenieurbüro PGA und der Firma Högl Kompost- und Recycling GmbH wurde im Auftrag der Stadt Landshut untersucht, ob es wirtschaftlich darstellbar ist, Bioabfälle aus der Region zu vergären, das erzeugte Biogas zu Biomethan (Erdgasqualität) aufzubereiten und in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) Strom und Wärme zu erzeugen. Der Strom sollte als Regelstrom vermarktet werden und somit zur Bereitstellung einer bestimmten abrufbaren Leistung zur Deckung von Spitzen oder einer bestimmten abschaltbaren Leistung bei zu hoher Erzeugung bereitstehen. Die Untersuchung wurde gefördert vom Bayerischen Förderprogramm „Nachhaltige Stromerzeugung durch Kommunen und Bürgeranlagen“ und im EnergieForum vorgestellt.