Landshut. Nach wie vor erhitzt der ge- plante Burgaufzug die Gemüter vieler Landshuter. Diese Erfahrung machten die Mitglieder der BI an ihrem Infostand vor dem Rathaus. Innerhalb von nur zwei Tagen konnte die BI über fünfhundert Unterstützer gewinnen. Unter Ihnen be- finden sich auch einige anerkannte Per- sönlichkeiten, wie z.B. der Landshuter Bildhauer Fritz König oder der Autor und Filmemacher Dieter Wieland. „All diesen Menschen liegt ebenso wie uns der Erhalt des historischen Stadtbilds sehr am Herzen", argumentiert der Initiator der Bürgerinitiative „Schützt den Burgberg!".
Nicht nur am Infostand, sondern auch über die Internetplattform „facebook" erhielt die BI unzählige Kommentare und kritische Anmerkungen zum Burgaufzug.
„Diese enorm positive Resonanz hat unser Engagement bestärkt und ermutigt uns, weiter für einen Hofberg ohne oberirdischen Burgaufzug zu kämpfen", betonte Peter Wölling, Gründungsmitglied der BI. Nicht allein der massive Eingriff in das historische Stadtbild von Landshut, sondern auch die Ungewissheit über die Gestehungs- und Folgekosten dieses Bauvorhabens werde von weiten Teilen der Bevölkerung kritisiert. Zumal sich billigere Alternativen, wie z.B. einen bedarfsgerechten Shuttle-Service zur Burg anbieten.
„Das Unverständnis der Bürger über dieses Projekt ist sehr groß. Denn viele halten einen Burgaufzug für völlig überflüssig", berichtet Dr. Peter Weinstock. Nachdem sich in Landshut zwischenzeitlich eine klare Mehrheit gegen den Schrägaufzug abzeichnet, würde es die Bürgerinitiative sehr begrüßen, wenn es Seitens der Stadtspitze ein Einlenken gäbe.
„Wir haben in Landshut doch ganz andere Sorgen als einen kostspieligen Burgaufzug", bringt es Elke März-Granda auf den Punkt. Und dass letztendlich der Bürgerwille zum Tragen komme, habe das jüngste Gerichtsurteil zur Westtangente deutlich gezeigt.
Scharfe Kritik üben die Mitglieder der BI vor allem an der Ausstellung zum Burgaufzug im Rathausfoyer. Die aufwändige und teure Ausstellung der Stadt war nach Auffassung der BI in weiten Teilen unrealistisch. Die erwarteten Fragen zum Projekt, wie z.B. Finanzierung, Wirtschaftlichkeit oder Träger der Folgekosten, blieben unbeantwortet. Auch die Verkehrssituation am Dreifaltigkeitsplatz wurde offen gelassen.
„Ohne ein Gesamtkonzept erübrigt sich jede weitere Diskussion mit den Verantwortlichen", bekräftigt Gänsbacher die Position der Bürgerinitiative.