Idyllisch am Rande der Gemeinde Baierbach liegt der Hof von Anton Maierthaler, den im Vilstal die meisten als den „Wepsen-Toni“ kennen. Seit 49 Jahren pflegt Maierthaler sein Hobby, die Imkerei mit Leidenschaft. „Wobei Hobby angesichts der über 30 Bienenvölker schon fast untertrieben ist“, stellte die Landtagsabgeordnete Ruth Müller bei einem Besuch auf dem Gelände in Hölzl fest.
Die Landwirtschaftspolitikerin ist im Bayerischen Landtag im Agrarausschuss unter anderem für die Belange der Imkerei zuständig, deshalb wollte sie bei einem Vor-Ort-Besuch erfahren, welche Sorgen und Nöte die regionalen Imker haben. Mit von der Partie waren auch Veldens-Altbürgermeister und Kreisrat Gerhard Babl, der stellvertretende Bürgermeister Martin Schuster sowie Ernst Holler, der seit Jahrzehnten ein treuer Kunde vom „Wepsen-Toni“ ist.
„Die Saison hat schwierig begonnen, insbesondere im Mai war es zu kalt“, informierte Maierthaler die Politiker über seine Arbeit in diesem Jahr. Rund um seinen Hof hat er auf einem Schlag Klee angebaut, damit seine Bienen gut versorgt werden. In Sichtweite ist auch ein Wald und natürlich sind im weitläufigen Garten zahlreiche Obstbäume vorhanden, die im Frühjahr für die Bienen reiche Beute liefern.
Blau markiert ist die Königin der Rasse Carnica im Bienenstock
Die Liebe zur Imkerei sei dem Anton wohl in die Wiege gelegt worden, denn schon 1950, als sie auf den Hof eingeheiratet habe, habe es bereits Bienen gegeben, erinnert sich Maierthalers Mutter. Er habe nun in der 3. Generation die Bienen übernommen, aber auch einige Umstellungen vorgenommen, wie beispielsweise die „Freudenstein-Beuten“ in die heute gebräuchlichen „Zandermaße“ umgestellt.
Maierthaler legt Wert darauf, möglichst eigene Produkte zu verwenden, so lässt er das gewonnene Bienenwachs in Niederbayern wieder zu Waben umarbeiten und züchtet auch Königinnen selbst. Ab und an kauft er eine neue Königin hinzu, so in diesem Jahr eine der Rasse Carnica, die als sehr sammelfreudig und friedfertig gilt. Da es die Imkerei auf dem Hof in Hölzl schon lange gibt, muss sich Maierthaler auch keine Sorgen um die Vermarktung machen: „Die Leute kommen einfach und kaufen den Honig bei uns“. Doch auch nach Bad Füssing liefert Maierthaler einen Teil seiner Honigernte, dort bekommen ihn dann die Kurgäste zum Frühstück.
Maierthaler bereitet seine Bienen nun auf den Winter vor: „Die Drohnen werden bald aus dem Stock geworfen und die Behandlung gegen die Varroa-Milbe beginnt“. In diesem Jahr will er ein neues Konzept ausprobieren. Dazu hat er sich in der Fachliteratur kundig gemacht und wird nun mit Ameisensäure getränkte Schwammtücher auf die Rähmchen legen. „Damit werden die Milben entfernt und meine Bienenvölker können gesunde Winterbienen aufziehen“. Für das kommende Jahr hat Maierthaler auch schon Pläne geschmiedet: Rund um den Hof will er Phacelia anbauen und dann wird die Landschaft um Hölzl im Frühsommer in lavendelblauem Licht erstrahlen.
Damit auch die Gartenbesitzer rund um die Gemeinde Baierbach die Imker und die wertvolle Arbeit der Bienen unterstützen können, überreichte Ruth Müller einige Exemplare des Blühkalenders. Hier können Hobbygärtner nachschauen, welche Pflanzen für die Bienen nützlich sind und so selbst einen kleinen Beitrag zu einer blühfreundlichen Kommune leisten. Ernst Holler, der schon seit Jahren seinen Honig beim „Wepsen-Toni“ kauft, zeigte sich beeindruckt von dem Rundgang durch die einzelnen Stationen des Imkerparadieses: „Ich habe heute viel Neues über die wichtigen Zusammenhänge zwischen Natur und Imkerei erfahren“.
Im Bild ganz oben von links Gerhard Babl, Anton Maierthaler, Ruth Müller, MdL; Martin Schuster, Ernst Holler, Frau Maierthaler blau markiert ist die Königin der Rasse Carnica im Bienenstock