Im Bild ein Teil der 25köpfigen Malteser-Mannschaft mit den Gästen vor dem Fuhrpark, von links Ruth Müller, Graf v. Soden-Frauenhofen, Gerhard Babl sowie Zugführer Georg Straßer (5. v. rechts).
Vor 50 Jahren gründeten sich in Velden die Malteser, um in der Perle des Vilstals auch ein Angebot im Rettungswesen anzubieten. Seither hat sich einiges geändert – nicht nur, dass die Unterkunft der Malteser in den letzten Jahren generalsaniert und erweitert wurde, auch das Aufgabengebiet der Malteser hat sich verändert.
Wie das Ehrenamt in der Hilfsorganisation im südlichen Landkreis Landshut funktioniert, davon wollte sich die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller ein Bild bei einem Vor-Ort-Besuch machen. Gemeinsam mit Veldens Altbürgermeister Gerhard Babl, stellvertretendem Bürgermeister Martin Schuster und Ernst Holler informierten sich die Politiker über die vielfältigen Aufgaben der aktiven Gruppe in Velden.
Im Bild von links Ernst Holler, Kreisrat Grhard Babl, Georg Straßer, stellv. Bgm. Martin Schuster, MdL Ruth Müoller, Carl Graf von Soden-Frauenhofen
Rund 80.000 Euro und unbezahlbare 5.000 Stunden ehrenamtlicher Leistung habe man in den Jahren 2011 bis 2014 erbracht, als die alte Malteser-Unterkunft in der Ziegeleistraße umgebaut, erweitert und modernisiert wurde, berichtete der Kreisbeauftragte der Malteser, Carl Graf von Soden-Fraunhofen. Der Zusammenhalt sei unbeschreiblich gewesen, auch wenn die Baustelle viel an Zeit und Energie von allen Malteser-Mitgliedern abverlangt hätte, erinnert sich Dienstellenleiter und Zugführer Georg Straßer gerne an die Umbauphase zurück. Die Bauarbeiten wurden ja zusätzlich zu den regulären Einsatzdiensten größtenteils von den örtlichen Helfern sowie Freunden der Organisation geleistet.
Mit den Maßnahmen wurden dringend benötigte Büro- und Lagerräume geschaffen. Es wurde aber auch Platz geschaffen für die zahlreichen Einsatzfahrzeuge. Die Malteser Velden nennen neben zwei Rettungswagen auch einen ausgebauten Versorgungsanhänger, eine sogenannte „Mobile Sanitätsstation“ ihr Eigen. Mit der Sanitätsstation und dem Loswagen sind sie fester Bestandteil am Veldener Volksfest und bei Fahnenweihen und Großveranstaltungen präsent.
Im Jahr 2003 kam ein Fahrzeug hinzu, das den „Helfern vor Ort“ zur Verfügung steht. Vier Personen umfasst diese Gruppe, die bei dringenden Notfällen in und um Velden kurzfristig reagieren können, um die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes und öffentlich rechtlichen Rettungsdienstes überbrücken zu können.
Zudem sind die Veldener Malteser im Rahmen des Katastrophenschutzes mit dem LKW und den Feldküchen sowie den beiden Mannschaftsbussen auf verschiedenen Einsätzen unterwegs und unterstützen natürlich auch die regionalen Veranstaltungen vor Ort. Wallfahrten, Fußballspiele oder die Begleitung bei Festveranstaltungen gehören dazu. „Fast jedes Wochenende ist eine Mannschaft von uns irgendwo im Einsatz“, stellt Zugführer Georg Straßer, der das Amt seit 1987 ausübt, fest.
Zudem werden nach Bedarf Erste-Hilfe-Kurse für die Bevölkerung angeboten. Auffrischungskurse für Betriebsangehörige oder eben für die Führerscheinneulinge, runden das Tätigkeitsgebiet ab.
Schwierig sei dagegen die Nachwuchsgewinnung, erfuhr die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller. Durch den Wegfall des Zivil- und Ersatzdienstes sei eine wichtige Säule weggebrochen. Und die geforderte Mobilität in der Arbeitswelt mache einen ehrenamtlichen Dienst wie bei den Maltesern ebenfalls nicht einfach, stellte Müller, die selbst seit fast drei Jahrzehnten in ihrer Heimatgemeinde im BRK mitwirkt, fest. Hinzu komme die Ungleichbehandlung bei der Gleichstellung der Rettungshelfer. Die SPD habe erst im Frühjahr dafür gekämpft, dass Aktive einer Hilfsorganisation, die bei einem Einsatz wichtige Unterstützung leisten, einen gesetzlichen Anspruch auf Freistellung von der Arbeit, Lohnfortzahlung oder Ersatz seines Verdienstausfalls sowie Ersatz seiner einsatzbedingten Sachschäden haben. Das sei leider im Innenausschuss des Bayerischen Landtags abgelehnt worden, berichtete Müller. Sie bedankte sich gemeinsam mit den SPD-Politikern der Region für die wertvolle, uneigennützige Arbeit der Malteser in Velden. „Jede Gemeinde, die solch eine ehrenamtliche Hilfsorganisation am Ort hat, kann sich glücklich schätzen“, so Müller.