Schon seit 2009 wird die mausgraue Justizvollzugsanstalt (JVA) in der Inneren Münchner Straße nicht mehr genutzt, auch - aus Brandschutzgründen - nicht mehr als "Knast-Disko". Die Gefangenen sind jetzt in der neuen JVA in Landshut-Berggrub untergebracht. auch das ehemalige mehrstöckige Verwaltungsgebäude (Foto) der JVA steht seit sechs Jahren leer.
Es wurde vorübergehend jedoch von Mitarbeitern der Finanzbehörde benutzt, ehe deren Neubau fertiggestellt wurde. Danach wurde das Gebäude für die Nutzung als Studentenheim vorgeschlagen. Auch Künstler haben sich schon dafür interessiert, um dort Ateliers zu etablieren. Das Gebäude liegt direkt am Eingang zur Altstadt. Es steht unter Denkmalschutz wie der gesamte JVA-Komplex und befindet sich im Besitz der Freistaats Bayern.
Ein Architekt ließ uns wissen, dass dieses imposante Haus innerhalb von wenigen Wochen so hergerichtet (Duschen, Toiletten, Küchen) werden könnte, um Flüchtlinge oder Asylbewerber aufnehmen zu können. Angeblich sucht ja die Stadt weiterhin nach geeigneten Räumen und Gebäuden für die Unterbringung von Flüchtlingen. Derzeit sind in Landshut knapp 650 Asylbewerber bzw. Flüchtlinge einquartiert: in drei Wohnblocks der ehemaligen Schochkaserne, in der früheren Wäscherei des Klinikums, in einem Teil des dortigen Schwesternwohnheims und in einem Haus der Diakonie in der Maistraße.
Regierungspräsident Heinz Grunwald hat die Städte und Gemeinden erst am Montag (1.09.) wieder aufgefordert, Vorsorge bei den Quartieren zu treffen. Das Thema Flüchtlinge beherrscht derzeit die Politik von den Gemeinden über die Städte und Landkreise bis zu den Bezirks- und Landesregierungen, ja bis zur Bundespolitik. Keine Nachrichtensendung, keine Talkshow im Fernsehen ohne dieses Thema. /hs