Landshut (1.03.2016) - Die Spitzenvertreter der Büger für Landshut, Vorsitzender Andi Löscher (li.i.B.) und 2. Vorsitzender Stadtrat Bernd Freidrich (re.) sowie Architekt Bernd Hanseder saßen am Montagabed bei der Nominierung der OB-Kandididatin Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner (56) im Bernlochnersaal an drei verschiedenen Tischen. Friedrich direkt beim Führungsteam der Landshuter Mitte. Er hob am Ende wie die meisten der über 300 Besucher auch das blaue Schild mit der Aufschfift "für unsere Gabriele" jubelnd hoch.
Die Bürger für Landshut (BfL) wollen die LM-Kandidatin ganz offiziell im Wahlkampf unterstützen. Dafür soll demnächst ein Vorstandsbeschluss gefasst werden. Das bedeutet, dass dieser Verein, der 2004 von Robet Neuhauser allein mit dem Ziel gegründet wurde, OB-Kandidat Hans Rampf eine Plattform zu bieten, jetzt die Front wechselt. Weg vom Duo Rampf/Radlmeier, jetzt hin zur Rivalin. Bei der letzten Stadtratswahl wählten 4,8 % die BfL. Sie bekamen zwei Stadtratssitze. Doch Margit Napf verließ kurz nach der Wahl wegen unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten mit Friedrich den BfL-Verein und sitzt jetzt für die freie fünfköpfige Ausschussgemeinschaft (Napf, Ackermann, März-Granda, Hoffmann, Neuhauser) im Stadtrat. Ehemals war sie Stadträtin der CSU. Napf ist nach wie vor eine innige Rampf-Anhängerin und gehört somit sicherlich zum Unterstützer-Lager von OB-Kandidat Helmut Radlmeier.
Ja, die Landshuter Mitte erzielte bei der Stadtratswahl 12 %. Rechnet man die 4,8 % der BfL dazu, so sind es 16,8 %, also knapp mehr als das Stadtratswahlergebnis der Grünen (16,34 %). Stadtrat Robert Neuhauser (Bayernpartei) war auch bei der Nominierungsversammlung. Rechnet man noch seine 2,6 % von der Stadtratswahl dazu, so wären dies schon 19,4 % für die OB-Kandidatin auf der Basis der Stadtratswahl 2014.
Der OB-Kandidat der Grünen, Stefan Gruber, muss schon einen fulminanten Wahlkampf hinlegen, um die LM-Kandidatin bei der OB-Wahl am 9. Oktober zu überholen. Er hat ja als Messlatte die 26,32 % von OB-Kandidat Dr. Thomas Keyßner der OB-Wahl 2010. Keyßner war auch absoluter Stimmenkönig aller 44 Stadtratskandidaten bei der Wahl 2014.
Die CSU erzielte mit Spitzenkandidat Helmut Radlmeier bei der Stadtratswahl 2014 nur noch 28,2 % - Das also zur Ausgangsposition für die OB-Wahl. Dazu kommen noch - rein rechnerisch - 4,7 % von der Jungen Liste (JU). Doch die Junge Union mit Ludwig Schnur an der Spitze hat sich bis heute nicht klar für die Unterstützung des OB-Kandidaten Radlmeier ausgesprochen. Viele JU'ler sympathisieren offen mit der LM-Kandidatin, die ja auch nach wie vor CSU-Mitglied ist.
Dem eloquenten FDP-OB-Kandidaten Alexander Putz (52, spricht stets völlig frei ohne jedes Manuskript) wird ein weitaus besseres Wahlergenbis zugetraut als zuletzt 2010 Prof. Dr. Zeitler (1,58 %), Gleiches gilt für die SPD-OB-Kandidatin Patricia Steinberger, die mit einer mitreißenden Bewerbungsrede Ende Januar bei der Nominierungsversammlung im "Zollhaus" ihre Anhänger begeistern konnte. Bei der Stadtratswahl kam die SPD auf 13,2 % . Soviel als Richtwert.
Bleibt also noch die Frage, ob und wenn ja, wer für die Freien Wähler die OB-Kandidatur auf sich nimmt. MdL Jutta Widmann (55) könnte als OB-Kandidatin alle bisherigen Rechenbeispiele ad absurdum führen. Es ist lediglich eine Frage des Wollens. Sie könnte sich vor allem auch einen sehr aufwendigen Wahlkampf leisten, kräftig flankiert vom 3. Bürgermeister Erwin Schneck und vom neuen Fraktions-Mitglied Klaus Pauli (65, Ex-Gewerkschaftsoss).
Beim ersten Wahlgang dürfte also die interessanteste Frage die sein, wer neben Helmut Radlmeier (49) in die Stchwahl kommt, wer also das zweitbeste Wahlergebnis erzielt: Prof. Dr. Goderbauer-Marchner oder Stefan Gruber (45) oder doch Jutta Widmann, wenn sie denn antritt. Bei der Nominierungversammlung sigalisierte ja auch Ex-Bürgemeister Gerd Steinberger mit dem Zwei-Finger-Victoy-Zeichen, dass seine Tochter Patricia (44) um den Wablsieg kämpfem wolle. Immerhin, er selbt kam bei seiner ersten OB-Kandidatur 1998 auf sehr beachtliche 26,48 %. /hs