Ergoldsbach (30.09.2016) Gleich zu Beginn des Gesprächs wartete Bürgermeister Robold mit einem großen Ärgernis auf und bat den Landtagsabgeordneten Hubert Aiwanger dabei um seine Unterstützung. „Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) will ab 2018 eine attraktive Anbindung der Regionen Regensburg und Landshut an den Münchner Flughafen schaffen. Doch leider ist die Haltestelle Bahnhof Ergoldsbach dabei nicht eingeplant. Ewig haben wir für die „Neufahrner Kurve“ gekämpft und jetzt werden wir von der schnellen Anbindung abgehängt! Das kann doch nicht sein“, so Bürgermeister Robold. „Den nahen Neufahrner Bahnhof lasse ich auch nicht als Ablehnungsgrund gelten", so Robold.
Grund: Der nahe Bahnhof von Ergoldsbach ist von zwei Seiten anzufahren und behindertengerecht. Neufahrn hingegen ist bis heute kein behindertengerechter Bahnhof! Und dazu kommt auch noch, wer von Ergoldsbach und Umgebung bis zum Bahnhof Neufahrn fahren muss, damit er in den Zug einsteigen kann, fährt gleich mit dem Auto Richtung München“, so der Bürgermeister von Ergoldsbach. Hubert Aiwanger sagte ihm diesbezüglich seine Unterstützung zu und wird versuchen, dass neben Neufahrn auch der Markt Ergoldsbach als Haltestelle mit aufgenommen wird.
Ein gemeinsames großes Anliegen von Aiwanger und Robold ist der dezentrale Hochwasserschutz. “Ökologische Ausgleichsflächen für Hochwasserrückhaltebecken sind Irrsinn. Dezentraler Hochwasserschutz dient dem Naturschutz bereits“, erklärt Robold. Dazu Aiwanger: „Der staatliche Zuschuss für den förderfähigen Ausbau von Hochwasserrückhaltebecken muss unbedingt von rund fünfzig auf mindestens achtzig Prozent erhöht werden.“
Da bei den diesjährigen Starkregenereignissen auch der Raum Ergoldsbach von Erosion in Hanglagen stark betroffen war, sprachen Aiwanger und Robold auch über dieses Thema. Wo betrieblich möglich könnte Mais für die Biogasanlage durch Alternativpflanzen ersetzt werden, welche die Erosion vermindern. Aiwanger schlug hierzu die Dauerkultur "Durchwachsene Silphie“ vor, welche in vielen anderen Regionen, beispielsweise Oberfranken oder Baden-Württemberg, schon sehr weit verbreitet sei und nahe an den Methanertrag von Mais heranreiche und in den Folgekosten deutlich günstiger als Mais ist. MdL Aiwanger ist von dem Erfolg der Staudenpflanze überzeugt. „Die langandauernde Bodendeckung wirkt sich positiv auf den Erosionsschutz und das
Wasserhaltevermögen aus. Sie bedarf keiner besonderen Bodenqualität, ab dem zweiten Standjahr sind keine Pflanzenschutzmaßnahmen (Herbizide) mehr nötig und die Blütenpracht lockert das Landschaftsbild auf, bietet Lebensraum für Bienen, Hummeln und Insekten und ist gut geeignet für Wasserschutzgebiete, da sie tief wurzelt und Nitrat aus dem Boden holt" erklärt der Abgeordnete.
Hoch erfreut zeigte sich Robold über das Voranschreiten der Straßenbaumaßnahmen in seiner Gemeinde. Der geräuscharme Flüsterasphalt, der verarbeitet wurde, zeigt bereits Wirkung. Bis Ende Oktober ist mit der kompletten Fertigstellung zu rechnen, so Ergoldsbach Bürgermeister.
Abschließend gab Bürgermeister Robold MdL Hubert Aiwanger noch folgendes mit auf den Weg und bat ihn, sich dazu in München für Verbesserungen einzusetzen: „Der Staat zieht sich immer mehr aus den Schülerbeförderungskosten zurück, aktuell nur noch sechzig Prozent Förderung – früher waren es achtzig Prozent. Immer mehr Kosten bleiben an den Kommunen hängen, geschuldet auch durch die Integrationsklassen im Schulverbund“. „Auch die Problematik mit den Fachärzten auf dem Land darf nicht vergessen werden. Volkswirtschaftlich gesehen sind ländliche Standorte von Vorteil. Hier sind Änderungen in den allgemeinen Zulassungskriterien zu überdenken, ähnlich wie bei den Gastronomen – wer ansiedeln möchte muss Parkplätze vorweisen, sonst keine Genehmigung“.
„Gerne werde ich diese Anregungen mitnehmen und in meiner Landtagsarbeit auch künftig vertreten. Ich hoffe, wir bekommen bei den Regierenden Gehör!" so Hubert Aiwanger zum Schluss.