Rose Pfeil = betehende Geburtskliniken. Lila Pfeil = in den letzten 10 Jahren geschlossen
Niederbayern (04.04.2017) „Eine gute, flächendeckende Versorgung sieht für mich anders aus“, kommentiert die Grüne Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger die Antwort aus dem Gesundheitsministerium auf ihre Anfrage zur Erreichbarkeit von Geburtsstationen.
Auch bei Anfahrtswegen von mehr als 20 Minuten hält die Staatsregierung eine bedarfsgerechte und ausreichende Versorgung für gegeben. Ministerin Huml verweist darauf, dass jede werdende Mutter innerhalb einer zumutbaren Zeit eine Geburtsstation erreichen kann. „Doch was ist zumutbar“? Fragt Steinberger. Trotz eines wahren Baby-Booms in Bayern wurden in den letzten 10 Jahren 32 geburtshilfliche Abteilungen vor allem in ländlichen Regionen aus Kostengründen geschlossen. „Niederbayern zählt zu den Boom-Regionen und ist dennoch mit 6 Schließungen über- proportional betroffen“, so Steinberger. Für die Schwangeren bedeute das oft lange Anfahrtswege. Von Aldersbach oder Thurmannsbang etwa müssen Gebärende selbst bei guten verkehrlichen Verhältnissen deutlich längere Anfahrtswege zur nächsten Geburtsstation in Kauf nehmen.
„ Für mich ist das eindeutig zu lang“, erklärt Steinberger. „Das Netz der Geburtsstationen muss wieder enger werden. Das gehört für mich zur Daseinsvorsorge und stärkt den ländlichen Raum“.
Anmerkung der Redakion für Stadt und Landkreis Landshut (zusammen 225.000 Einwohner). Im Achdorfer Krankenhaus werden über 2.000 Kinder geboren, im Landshuter Klinikum ca. 800 und im Vilsbiburger Krankenhaus ca. 200. /hs