Landshut/Dingolfing (12.09.2017) Marco Altinger ist aktuell nicht nur WEMID-Präsident, sondern auch bei der FDP engagiert und zwar im Kreisverband Dingolfing-Landau. Dort wird er wohl aller Voraussicht nach im nächsten Jahr zum Landtag kandidieren und dann auch in Landshut um Zweitstimmen werben. Bei der letzten Stadtratswahl kandidierte Altinger überraschend auf der Jungen Liste der Jungen Union. Er ist erster Nachrücker, erzielte nach Thomas Haslinger & Karina Habereder das drittbeste Ergebnis.
Am Dienstag, 19. September, arrangiert Altinger als WEMID-Präsident ab 12.10 Uhr im "Gabelsberger Hof" einen politischen Lunch mit allen Bundestagskandidaten aus dem Wahlkreis Landshut-Kelheim. Abgesagt haben nur Petra Seifert (Die Grünen - angeblich aus Protest gegen die Teilnahme des AfD-Kandidaten Günter Strassberger)) und Anja König (SPD - beruflich bedingt). Abgesagt hat jedoch mittlerweile auch der AfD-Kandidat selbst. Er wird jedoch am gleichen Abend bei der Podiumsdiskussion in der Alten Kaserne - alle acht Kandidaten haben zugesagt - teilnehmen.
Nun ja, inzwischen ist bekanntgeworden, dass im Herbst 2016 Marco Altinger wohl Ausschau nach einer neuen politischen Heimat hielt. Da kam auch die AfD in Frage. Altinger soll sich sogar als AfD-Bundestagskandidat beim Landesverband der AfD und beim AfD-Bezirk angeboten haben. Es wurde nichts daraus. In Landshut trat im Herbst 2016 die AfD noch kaum in Erscheinung, von einigen wenigen Infoständen abgesehen.
Marco Altinger hat zuletzt einen Leserbrief geschrieben, in dem er die Teilnehme der AfD bei Podiumsdiskussionen ausdrücklich verteidigt. Gesten bekamen wir von Altinger "in eigener Sache" die folgende Stellungnahme:
Wie bekannt, habe ich privat einen Leserbrief zur AfD verfasst. Darin ging es, dass man die AfD bei Podiumsdiskussionen nicht ausschließen sollte. Aufgrund dessen versendete die AfD wohl am Wochenende eine Pressemitteilung, welche mich persönlich angreift. Ich sende dazu höchstvorsorglich die nachstehnde Stellungnahme dazu.
Pressemitteilung von Marco Altinger in eigener Sache:
Ich war seit 2002 Mitglied der Freien Demokratischen Partei. Aufgrund der Arbeitsweise der schwarz-gelben Koalition von 2009 - 2013 konnte ich mich mit der Regierungspolitik der FDP nicht mehr identifizieren. Die versprochenen Steuersenkungen, die nicht ausreichend umgesetzt wurden und der Vorwurf der Klientelpolitik, haben mich sehr enttäuscht. Ich bin also, wie viele andere, aus der FDP ausgetreten.
Da ich ein politisch interessierter Mensch bin, der sich in die Politik einbringen will, habe ich als Parteiloser zwei Parteien aus dem bürgerlichen Spektrum in Betracht gezogen: die FW und auch die damals relativ neue AfD. Ich war niemals Mitglied der AfD und hatte zu keinem Zeitpunkt persönlichen Kontakt mit einem Vertreter dieser Gruppe. Die sogenannte Alternative hat zu „Beginn“ ihres politischen Handels auch Menschen der bürgerlichen Mitte angesprochen. Dies hat sich mittlerweile geändert, die Rhetorik der Partei radikalisiert sich zunehmend.
Mir scheint, es geht der AfD nur noch um gezielte Tabubrüche, weniger um eine sachliche und lösungsorientierte Herangehensweise an die Herausforderungen unserer Zeit. Damit kann ich mich nicht identifizieren, es stößt mich sogar ab.
Die FDP hingegen hat meines Erachtens ihre „Lektion“ gelernt, die Partei hat sich rundum erneuert und es geschafft, sich von einer rein-wirtschaftsgetriebenen Partei auch sozialeren Themen zu öffnen. Ich bin daher 2016 wieder in die FDP eingetreten und habe hier meine politische Heimat.
gez.
Marco Altinger
Untrnehmer, Landshut