Landshut/Eugenbach (17.10.2017) - Per Handy erfuhren wird am Dienstagabend von Stadträtin Margit Napf im Foyer des Rathauses (Verleihung des Kulturpreises 2017 an Mirjam Pressler), dass Helmut Radlmeier (51) die Kampfabstimmung 55:45 gegen den 19 Jahre jüngeren Florian Hölzl aus Pfeffenhausen gewonnen hat. 64 Delegierte aus dem Landkreis und 36 Delegierte aus Landshut Stadt waren stimmberechtigt heute Abend in der Tafernwirtschaft Eugenbach. Der Landshuter Hemut Radlmeier ist also erneut der Direktkandidat der CSU im Stimmkreis Landshut 204 für die Landtagswahl 2018. 27 Gegenstimmen bekam Martina Hammerl aus Ergolding als einzige Kandidatin für den Bezirsktag.
Manfred Hölzlein, Stadtrat seit 1972 und langjähriger Bezirkstagspräsident, hatte Helmut Radlmeier vorgeschlagen. Unter den stimmberechtigten Delegierten war auch Alt-OB Hans Rampf, ein langjähriger Radlmeier-Freund. Ausschlaggebend war wohl die Tatsache, dass es vor fünf Jahren eine klare Absprache gab zwischen dem Landkreis und der Stadt Landshut: Das Bundestagsmandat geht an den Landkreis und das Landtagsmandat an die Stadt Landshut.
Bei der Wahl der Direktkandidatin zum Bezirkstag gab es für Martina Hammerl aus Ergolding überraschend 27 "Nein"- und 72 "Ja"-Stimmen, obwohl sie die einzige Bewerberin war. Hammerl ist seit 2013 für den Stimmkreis Landshut 204 im Bezirkstag von Niederbayern. Ihr Vorgänger war viele Jahre lang Manfred Hölzlein, der 1913 im Alter von 71 Jahren - zuletzt als Bezirsktagspräsident - ausschied. Das Bezirkstagsmandat wird mit ca 850 Euro pro Monat vergütet. Martina Hammerl ist auch Kreisrätin sowie zudem Markträtin in Ergolding.
Die größte Gemeinde (12.000 Einw.) im 155.000 Einwohner großen Landkreis hatte bis 1914 mit Hans Bauer drei Jahrzehnte lang einen CSU-Bürgermeister und mit Gertraud Goderbauer auch seit 2002 eine Landtagsabgeordnete. Sie wollte in den Bundestag wechseln, unterlag jedoch bei der Kandidatennominierung in einer Kampfabstimmung dem damals erst 31 Jahre alten Florian Oßner. Die BMW-Gemeinde Ergolding hat jetzt seit 2014 mit Andreas Strauß einen 1. Bürgermeister aus den Reihen der Freien Wähler. Er hat die Bürgermeister-Wahl im März 2014 gegen Gertraud Goderbauer im ersten Wahlgang gewonnen./hs
Der Saal war brechend voll bei der CSU-Delegiertenversammlung am Dienstagabend. CSU-Kreisvorsitzender Florian Oßner gab bei seiner Begrüßung nicht zuerkennen, ob er einen von beiden Kandidaten favorisiert. Doch es gilt ja wohl immer noch die Absprache von 2013, dass der Bundestagsdirektkandidat von der CSU-Land und der Direktkandidat für die Landtagswahl von der CSU Landshut Stadt benannt und gewählt wird. Florian Hösl bekommt ja wohl erneut die Chance auf der Liste zum Landtag zu kandidieren. 2020 sind Kommunalwahlen, da kann der eine oder andere Landtagsabgeordnete zum Landrat kandidieren und somit einen Sitz für Florian Hösl freimachen. Womöglich wird Hösl schon 2020 - dann ist er erst 35 - selbst Landratskandidat der CSU und Herausforderer von Titelverteidiger Peter Dreier (FW). - /hs - Foto Moosbühler
Das war knapp: Nur 6 Stimmen Vorsprung für Helmut Radlmeiers CSU-Direktmandat