Jede zweite hilfesuchende Frau wird abgewiesen, weil die CSU zu sehr spart
(25.11.2017) Die frauenpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Müller, MdL fordert anlässlich des heutigen Aktionstages zur Gewalt gegen Frauen (25. November), die Mittel für Frauenhäuser, Notrufe und Beratung in Bayern zu verdoppeln.
(25.11.2017) Die Zahl der betroffenen Frauen und Kinder steigt kontinuierlich an, doch die Zahl der Frauenhausplätze wird weder angepasst noch der zunehmende Beratungs- und Betreuungsbedarf ausreichend finanziert, weiß Müller aus ihren zahlreichen Besuchen in Frauenhäusern in ganz Bayern.
"140.000 Frauen in Bayern werden jedes Jahr Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt. Jede vierte Frau in Deutschland wurde auch daheim schon geschlagen - die Dunkelziffer dürfte noch sehr viel höher liegen. Und die Frauenhäuser und Frauennotrufe werden dem Bedarf längst nicht gerecht. Die Erhöhung von nur einer Million Euro im Nachtragshaushalt, zu der sich die Staatsregierung anlässlich der bevorstehenden Wahlen wohl endlich gezwungen sah, reicht vorne und hinten nicht aus. Nötig sind mindestens zwei Millionen Euro mehr."
Die Not ist auch bei den Mitarbeiterinnen in den Frauenhäusern spürbar, wenn sie für jede zweite schutzssuchende Frau mit ihren Kindern keinen Platz haben. Letztendlich wolle man Frauen unterstützen, die oft nach jahrelangem Leidensweg den Mut finden, aus einer gewaltbelasteten Beziehung auszubrechen. Viele dieser Frauen wurden meistens nicht nur physisch, sondern auch psychisch misshandelt. "Der reiche Freistaat Bayern muss für Frauen und Kinder in Not endlich Geld locker machen", fordert Ruth Müller.
Gemäß einer vom Sozialministerium selbst in Auftrag gegebenen Studie gibt es in 40 Frauenhäusern in Bayern derzeit 367 Plätze für Frauen und 456 Plätze für Kinder. Damit kommt ein Frauenhaus-Platz auf 10.000 Einwohner.