Viele neue Gesichter im Stadtratsplenum zu erwarten - Foto Sobolewski
Landshut Die Aschermittwoch- und Starkbierfestreden liegen hinter uns. Deutschland hat endlich eine neue Regierung und Bayern einen neuen Ministerpräsidenten. Am 14. Oktober werden 200 Landtagsabgeordnete neu gewählt.
Danach konzentrieren sich die lokalpolitischen Aktiviäten auf die Vorbereitung der Kommunalwahlen im März 2020. Im Landkreis werden erstmals statt 60 sogar 70 Kreisräte gewählt, weil der Landkreis Landshut über 150.000 Einwohner hat. In der Stadt Landshut wird nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder die Wahl der Stadträte gemeinsam mit der Wahl des Oberbürgermeisters am gleichen Tag stattfinden. Das verspricht einen besonders intensiven Wahlkampf und eine deutlich höhere Wahlbeteiligung (zuletzt nur knapp 40 % bei der Stadtratswahl). Der Listenführer der Statratskandiidaten wird in der Regel auch der OB-Kandidat sein. Bei den Grünen wird also Stefan Gruber als OB-Kandidat auch die Liste der 44 Stadtratskandidaten anführen und bei der SPD wird dies OB-Kandidatin Patricia Steinbeger auf Platz eins sein. Auch ihr Vater, Gerd Steinberger wird wieder zum Stadtrat kandiidieren. Bei der CSU mehren sich die Stimmen, die eine OB-Kandidatur des Vorsitzenden Dr. Thomas Haslinger erwarten. Er wird ja sicherlich auch die CSU-Stadtratskandidatenliste anführen, gefolgt von MdL Helmut Radlmeier und Fraktionschef Rudolf Schnur.
Bei den fünf Stadträten der Landshuter Mitte ist das Thema OB-Kandidatur noch nicht definitiv entschieden. Das gilt auch für die fünf Stadträte der Freien Wähler. Hier kommt es nicht zuletzt darauf an, ob Jutta Widmann am 14. Oktober doch wieder den Einzug in den Bayerischen Landtag schafft. Wenn auch die Bürger für Landshut und die ÖDP jeweils eigene OB-Kandidaten nominieren, so wäre dies eine ganz besondere Überraschung. Gleiches gilt für die Junge Liste. Die Landshuter FDP, derzeit nur mit Norbert Hoffmann im Stadtrat vertreten, setzt natürlich auf die Zugkraft von OB-Kandidat Alexander Putz (FDP). Wenn er auch die Liste der FDP-Stadtratskandidaten anführt, könnte das zur Wahl von drei bis fünf FDP-Stadträten führen.
In der ersten Sitzung der neugewählten 44 Stadträte im Mai 2020 werden dann auch der 2. und 3. Bürgermeister geheim neu gewählt. Wir erinnern uns an 2013. Da wurde überraschend der 3. Bürgermeister Gerd Steniberger (SPD - trotz angeblicher persönlicher Wahl-Zusagen von über 30 Stadräten aus mehreren Fraktionen) nicht mehr wiedergewählt, auch nicht die Kandidatin der CSU, Gabi Sultanow, sondern erneut Dr. Thomas Keyßner (Die Grünen) als 2. und Erwin Schneck (Freie Wähler) als 3. Bürgermeister. Da ist 2020 erneut mit überraschenden BM-Kandidaturen und Wahlen zu rechnen. Womöglich schafft es dann tatsächlich erstmals überhaupt in der Stadtgeschichte eine Frau auf einen Bürgermeisterstuhl. Wer könnte das wohl sein? - Nachrücker in den aktuellen Stadtrat sind bei der CSU Erich Kühnhackl, bei den Grünen Regine Keyßner, bei der SPD Ute Kubatschka, bei der Lanshuter Mitte Harald Kienlein bei den Freien Wählern Kirstin Sauter und bei der Jungen Liste Marco Altinger. - /hs