Bei der Energietour der Grünen aus Stadt und Landkreis Landshut stand am Samstag (28.01.) auch das Biomasse- heizkraftwerk der Stadtwerke Landshut auf dem Programm. Neben einer Betriebs- führung gab es einen Vortrag über die ersten Erfahrungen des BMHKW. Stadtwerkeleiter Armin Bardelle begrüßte die Besucher und führte sie durch die Anlage.
Richard Geiger, der vom Amt für Umweltschutz der Stadt Landshut das Projekt von Anfang an begleitet, stellte den Grünen aus Stadt und Region das Biomasseheizkraftwerk näher vor.
Brennstoff macht Anlage einzigartig
Vor allem das Alleinstellungsmerkmal der Anlage hinsichtlich des eingesetzten Brennstoffes traf auf positive Reaktion. Das BMHKW der Stadtwerke Landshut erzeugt aus Material aus der Landschaftspflege und der kommunalen Grüngutsammlung Strom, ab Herbst 2012 nach einer technischen Umrüstung auch Fernwärme. Den Brennstoff liefern vorrangig private Kompostierbetriebe, Straßenmeistereien und Landschaftspflegeverbände aus der Region. Das BMHKW ist, als ehemalige Müllverbrennungsanlage, mit einer robusten Technik ausgerüstet, die die Verbrennung dieses Landschaftspflegematerials sowie von minderwertigem Waldrestholz und Stroh ermöglicht. Damit ist die Anlage einzigartig: bestehende Heizkraftwerke können Landschaftspflegehölzer nur zu einem Zehntel beimischen, sagte Richard Geiger.
Strom für 5.800 Haushalte
Das BMHKW erzeugt seit Beginn des Biomassefeuers Ende Dezember EEG-Strom. Nach der technischen Umrüstung und Optimierung der Ofenlinie drei im Frühjahr und Sommer 2012 können rund 5.800 Haushalte mit Energie versorgt werden. Die Eigenstromerzeugung der Stadtwerke steigt mit dem Biomasseheizkraftwerk von derzeit acht auf 12 Prozent.
Fernwärme für 4000 Haushalte
Neben der Stromerzeugung soll in der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung auch Fernwärme entstehen, rund 61 Gigawattstunden pro Jahr. Damit können rein rechnerisch 4000 Haushalte Fernwärme beziehen. Vorrangig beliefern die Stadtwerke ab Herbst 2012 öffentliche Einrichtungen und Wohnanlagen, erläuterte Richard Geiger. Im Frühjahr beginnt der Ausbau des Fernwärmenetzes. In diesem Jahr sollen vom Biomasseheizkraftwerk bis zur Konrad-Adenauer Straße Fernwärmeleitungen verlegt werden, so dass ab der Heizperiode im Herbst 2012 die ersten Einrichtungen wie die Fachhochschule Landshut und weitere Einrichtungen sowie auch Privatkunden mit Fernwärme heizen können.
Im Bild oben von links der grüne Bezirks- und Stadtrat Markus Scheuermann, Stadtwerkechef Armin Bardelle, die grüne Stadt-Vorsitzende Hedwig Borgmann, dann Richard Geiger vom Amt für Umweltschutz als Projektsachverständiger der Stadt und Rosi Steinberger, 3. Bürgermeisterin in Kumhausen.