In Landshut sollen noch westentlich mehr Streuobstwiesen angelegt werden. - Foto: pixabay
Landshut - pm (01.06.2022) Das ÖDP-Duo im Stadtrat, Elke März-Granda und Dr. Stefan Müller-Kroehling, beantragt den Erhalt bzw. die Mehrung von Streuobstwiesen im Stadtgebiet Landshut. Der Antrag lautet:
1. Die Verwaltung berichtet, auf welchen Flächen in städtischem Eigentum Streuobstwiesenbestände vorhanden sind, in welchem Zustand sich diese befinden (Baumbestand, Wiese) und was getan wird, um diese Flächen dauerhaft in einem günstigen Zustand zu erhalten.
2. Die Verwaltung prüft, ob geeignete Flächen der Stadt, der Heiliggeist-Spitalstiftung oder der Stadtwerke für weitere Streuobstwiesen zur Verfügung stehen, für die auf absehbare Zeit keine anderweitige Nutzung vorgesehen ist.
3. Auch im Rahmen von künftigen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen sollen verstärkt Streuobstwiesen an geeigneter Stelle entstehen.
4. Die Verwaltung schlägt einen Zeithorizont (m²/Jahr) vor, damit die eruierten Flächen in den nächsten Jahren mit alten Obstbaumsorten bepflanzt werden können. Eine Förderung, beispielsweise über den Landschaftspflegeverband, wird dabei geprüft.
5. Die lokale Nutzung des anfallenden Obstes soll über geeignete Partner-Institutionen organisiert werden oder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Begründung
Streuobstwiesen sind wertvoller Bestandteil einer artenreichen Kulturlandschaft – und sie liefern gesundes, regionales Obst der kurzen Wege. Streuobstwiesen leisten einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität. Wegen des Verzichts auf Spritzmittel- und Düngereinsatz sind Streuobstbestände für viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten ein wichtiger Lebensraum. Sie profitieren zudem von der hohen Strukturvielfalt in Baum- und Krautschicht. Neben wirbellosen Tieren nutzen viele insektenfressende Vogelarten ebenso wie etliche Fledermausarten Streuobstwiesen als Jagdrevier und die Baumhöhlen als Unterschlupf bzw. Nistplatz. Für manche Arten wie Wiedehopf, Wendehals und Steinkauz sind sie in manchen Regionen zu einem unersetzlichen Refugium geworden.
Seit den 1960er-Jahren ist der Streuobstbestand in Bayern um 80 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung hat auch den Landshuter Streuobstbestand beträchtlich dezimiert. Der bisherige Verlust unserer Streuobstbestände und ihre Gefährdung für die Zukunft sind dramatisch. Ein rasches Handeln ist dringend erforderlich, da in den nächsten 10 - 20 Jahren aufgrund der Überalterung mit einem weiteren Verlust der Streuobstbestände gerechnet werden muss.
Um diesen Trend umzukehren, sollen gezielt Streuobstwiesen erhalten und neu angelegt werden.
gez.
Elke März-Granda, Stadträtin ÖDP
Dr. Stefan Müller-Kroehling, Stadtrat ÖDP