Notärzte mußten nach den hässlichen Aktionen des "Schwarzen Block" auf's Eis - Foto Sobolewski
LANDSHUT (20.11.2017) Anlässlich des Eishockeyspiels Landshut gegen Weiden am Freitagabend reiste der Großteil der Weidener Gäste mit zwei Bussen an. Beim Verlassen dieser stellten Polizeibeamte fest, dass die Insassen beider Busse ausnahmslos schwarz gekleidet waren. Bereits im Bereich der Grieserwiese und auf dem Weg zum Stadion zündeten die sog. Fans aus der Menge heraus ein Bengalisches Feuer sowie einen Böller. Ihre Aggressivität heizten sie mit Sprechchören, garniert mit etlichen Beleidigungen in Richtung der Landshuter, ein.
Aufgrund ihres aggressiven Verhaltens entschlossen sich Polizei und Ordnungsdienst, alle Beteiligten vor Betreten des Stadions nach gefährlichen Gegenständen zu durchsuchen. Während sich im ersten Drittel des Spiels die Stimmung bei den Weidener Zuschauern immer aggressiver entwickelte und Sprechchöre mit erneuten Beleidigungen gegen die Landshuter gestartet wurden, flogen im zweiten Drittel gefüllte Becher. Weiterhin versuchten die ersten Weidener in den Landshuter Block zu wechseln. Der negative Höhepunkt der Stimmung war im letzten Drittel (ab 51. Min.) erreicht. Die Weidener Fans wurden zunehmend aggressiver und wollten zu den Landshuter Fans förmlich „durchbrechen“. Der Ordnungsdienst musste durch die Polizei verstärkt werden, um nun eine direkte Konfrontation zu vermeiden. Während dieser Aktion zündete eine Person aus dem „schwarzen Block“ einen massiven Böller. Daraufhin brach ein Weidener Zuschauer bewusstlos zusammen und ein Landshuter Polizeibeamter, welcher ebenfalls in der Nähe stand, erlitt leichte Verletzungen.
Dieser Vorfall war für den Schiedsrichter Grund genug, das Spiel vorübergehend abzubrechen. Ordnungsdienst und Polizei räumten den Weidener Block. Zuvor wurden deren Busse bereits zum Stadioneingang beordert. Nur mit einem massiven Polizeiaufgebot gelang es, die Weidener Gäste ohne weitere Zwischenfälle in die Busse zu verbringen. Erst nachdem der Block geräumt war, setzte der Schiedsrichter das Spiel fort. Die Weidener Verantwortlichen distanzierten sich zwar deutlich von dem Verhalten ihrer angeblichen Fans, konnten jedoch auf diese nicht einwirken. Dass die gesamte Situation im Stadionbereich nicht weiter eskalierte, ist nach Polizeiangaben den Landshuter Eishockeyfans zu verdanken. Diese verhielten sich äußerst besonnen und ließen sich nicht provozieren. - Das Spiel endete im übrigen nach Verlängerung 6:5 für Landshut.
Die Polizeiinspektion Landshut hat im Zusammenwirken mit den Weidener Kollegen die Ermittlungen hinsichtlich des Böllerwerfers aufgenommen und waren bereits erfolgreich: Es konnte ein 22-Jähriger aus Weiden als Täter identifiziert werden. Die ergänzenden Ermittlungen zu Straftaten im Stadion werden mit Unterstützung der vorhandenen Videoaufnahmen geführt.
Weiterhin bittet die Polizei um entsprechende Zeugenhinweise unter Tel. 9252-0. 033320