Zukünftig können berufsschulpflichtige Asylbewerber und unbegleitete Minderjährige in weiteren sieben Klassen in den niederbayerischen Berufsschulen unterrichtet werden. Das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst hat zum zweiten Schulhalbjahr 2014/2015 in ganz Bayern 70 zusätzliche Klassen für berufsschulpflichtige Asylbewerber und unbegleitete Minderjährige eingerichtet.
Das Ministerium reagierte damit auf den anhaltend großen Zustrom von jungen Asylbewerbern nach Bayern.
Dadurch erhöht sich in Niederbayern die bisherige Zahl von 20 auf 27 Klassen. Die bisherigen Standorte in Dingolfing, Kelheim, Landshut, Pfarrkirchen, Regen und Vilshofen erhalten eine zusätzliche Klasse. Aufgrund des großen Bedarfs in Passau erhält auch dieser Standort eine Klasse.
Ab Mitte März können damit in ganz Niederbayern neben den bisher 349 zusätzlich 113 Asylbewerber und unbegleitete Minderjährige unterrichtet werden.
Vorrangig werden unbegleitete Minderjährige im Alter von 16 bis 18 Jahren in der Berufsschule aufgenommen. Der Schwerpunkt des Unterrichts liegt in den Halbjahresklassen und im ersten Jahr auf dem Spracherwerb, da die Schüler in der Regel nur sehr bruchstückhaft Deutsch sprechen. Im zweiten Jahr erfolgt in der Berufsschule neben der Sprachförderung eine Berufsorientierung. Zu diesem Zweck absolvieren die Jugendlichen Praktika in den Betrieben des Handwerks, des Handels und der Industrie. Während der Berufsschulzeit erhalten die jungen Asylbewerber und unbegleiteten Minderjährigen das notwendige Rüstzeug für eine Berufsausbildung.