Rechtsschutzbilanz der NGG Niederbayern: 185 Fälle im Jahr 2014 - Gastro- und Back-Jobs in Landshut sorgen für Stress: Viele Beschäftigte in Hotels, Restaurants und Backbetrieben brauchen Hilfe bei Streitigkeiten mit dem Chef. Das geht aus der aktuellen Rechtsschutzbilanz der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Niederbayern hervor.
„Im vergangenen Jahr sind wir in der Region in insgesamt 185 Fällen aktiv geworden, weil Arbeitgeber gegen Mitarbeiterrechte oder Arbeitsverträge verstoßen haben.
Kurt Haberl (Foto), Vorsitzender der NGG-Region Niederbayern sagt: "Dabei ging es hauptsächlich um zu niedrige Löhne, unberechtigte Kündigungen und um nicht gezahltes Weihnachts- oder Urlaubsgeld." Vor Gericht seien insgesamt 155.000 Euro erstritten worden, so der NGG Geschäftsführer.
„Auch in Landshut hatten wir es im letzten Jahr immer wieder mit Lohndumping und Arbeitgeberwillkür zu tun“, sagt Haberl. Nach seinen Beobachtungen ist gerade bei Streitigkeiten im Betrieb der Druck auf Beschäftigte enorm hoch. Viele fürchteten, dass ihr Arbeitgeber am längeren Hebel sitze. „Oft kalkuliert der Chef damit, dass sich Mitarbeiter nicht wehren und alles schlucken. Zum Beispiel wurde in einem Hotel in Viechtach ein Arbeitsvertrag mit einem Stundenlohn von rund sechs Euro abgeschlossen – und das zwei Wochen vor Einführung des gesetzlichen Mindestlohns“, berichtet Kurt Haberl. Die Rechtsberatung sorge dafür, dass die Beschäftigten zu ihrem guten Recht kämen und den Arbeitgebern die ‚rote Karte‘ gezeigt werde – notfalls vor Gericht. „Die Rechtsberatung bietet das nötige Rüstzeug beim vermeintlichen Kampf ‚David gegen Goliath‘“, so Haberl.
Die juristische Unterstützung sei mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Gewerkschaftsarbeit der NGG Niederbayern und die Rechtsberatung zu einer wichtigen Anlaufstelle für Beschäftigte in Landshut geworden: „Vom Arbeitsrecht über Fragen zum Tarifvertrag bis zu sozialrechtlichen Problemen – unsere Mitglieder bekommen die nötige Orientierung und Hilfe im Paragrafen-Dickicht. Der Rechtsschutz ist somit für sie das beste Rezept gegen Einschüchterungsversuche und Willkür von Arbeitgebern“, sagt Kurt Haberl.
Kurt Haberl
Geschäftsführer
der NGG-Region Niederbayern