Die neuen Vorsitzenden des Hospizvereins Landshut, Kunibert Herzing mit Stellvertreter Richard Bechinger, haben Oberbürgermeister Hans Rampf kürzlich einen Vorstellungsbesuch im Rathaus abgestattet. Im Mittelpunkt des Treffens stand die verdienstvolle Arbeit des Vereins, die der Oberbürgermeister im Gespräch mehrmals hervorhob und lobte.
Oberbürgermeister Hans Rampf (Mitte) sicherte der neuen Vorstandschaft des Hospizvereins Landshut, dem ersten Vorsitzenden Kunibert Herzing (links) und seinem Stellvertreter Richard Bechinger, auch weiterhin seine Hilfe und Unterstützung zu.
Seit nunmehr fast 20 Jahren besteht der Hospizverein, den der Bürgermedaillen-Träger und langjährige Vorstand Werner Ehlen 1996 gründete. Der Verein zählt 450 Mitglieder und hat in dieser Zeit über 130 ehrenamtliche Hospizbegleiter ausgebildet. Etwa 80 von ihnen sind derzeit im Einsatz. Herzing und Bechinger nutzten das Treffen mit dem Oberbürgermeister vor allem, um sich bei ihm für die für den Verein wichtige finanzielle Unterstützung der Stadt zu bedanken: „Dafür danken wir Ihnen von Herzen.“
Rampf sprach den Vorsitzenden und dem gesamten Hospizteam seine Bewunderung für ihren „gesellschaftlichen und sozialen sehr wichtigen und wertvollen Einsatz“ aus. Die vielen ehrenamtlichen Hospizbegleiter seien den sterbenden Menschen und ihren leidenden Angehörigen eine große Stütze, ergänzte Rampf: Sie spenden ihnen mit ihrer fürsorglichen Betreuung Trost in dieser schweren Zeit und helfen ihnen den Schmerz und die Angst vor dem Tod zu bewältigen. „Hierfür gebührt ihnen größter Respekt und höchste Anerkennung“, betonte der Oberbürgermeister.
Mit Herzing und Bechinger an der Spitze sei der Verein in guten Händen und die Kontinuität gewährleistet, ergänzte Rampf. Die beiden Vorsitzenden können aufgrund ihrer jahrelangen Hospiztätigkeit und bisheriger Vorstandsmitarbeit auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Wie Bechinger, der seit bereits fast zwölf Jahren Hospizhelfer ist, sagte, würden immer mehr Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt auf die Unterstützung und Begleitung eines Hospizhelfers zurückgreifen.
Zurückzuführen sei dies unter anderem auf den Gesellschaftswandel. Nicht nur die urbane Bevölkerung, auch Bürger aus dem Landkreis stünden der Hospizbegleitung immer offenerer gegenüber. Es werde akzeptiert, „fremde“ Hilfe anzunehmen. Dies sei eine positive Entwicklung, so Bechinger. Der Stellenwert eines Hospizbegleiters und die daraus resultierende Akzeptanz wachsen zunehmend.
„Wir haben kein klar formuliertes Ziel vor Augen. Uns ist es wichtig, einfach da zu sein, zuzuhören, auf dem letzten Weg zu begleiten, eine Stütze zu sein“, so Herzing und Bechinger. Die Hospizbegleiter arbeiten im häuslichen Bereich, in Krankenhäusern, auf den Palliativstationen und vermehrt in Alten-, Pflege- und Behindertenheimen. Denn mit Hospiz verbinden viele vor allem die Betreuung von Menschen mit einer nicht heilbaren Erkrankung. Große Bedeutung misst der hiesige Verein auch der Hospizbegleitung alter Menschen oder Menschen mit Behinderung zu, die nicht an einer onkologischen Erkrankung leiden. Gerade in Altenheimen würden die Menschen in ihren letzten Tagen oder auch Stunden teils auf Wunsch der Angehörigen in ein Krankenhaus zur möglichen Behandlung gefahren – ein letzter Hoffnungsschimmer, den liebenden Menschen doch noch länger am Leben zu erhalten. Für den Sterbenden kann dies in den letzten Stunden seines Lebens oft großen psychischen Stress bedeuten.
Auch hier leistet der Hospizverein mit verschiedenen Angeboten Aufklärungsarbeit an den Pflegekräften und Familienmitgliedern, um ihrem Herzensanliegen, Menschen ein würdiges Leben bis zuletzt und ein Sterben in Würde zu ermöglichen, ein Stück weiter zu kommen.
Wer sich über die Arbeit des Hospizvereins an der Theaterstraße 61 erkundigen möchte, hat am Samstag, 5. September, beim „Tag der offenen Tür“ die Gelegenheit. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter Opens external link in new windowwww.hospizverein-landshut.de oder unter Telefon 0871-66635.