Landshut - pm (22.07.2019) 25 Jahre Betreutes Wohnen für psychisch erkrankte Erwachsene. Nach der Gründung des damaligen Vereins „Netzwerk, Trägerverein für Betreutes Wohnen, Arbeiten und Freizeit e.V.“ im Jahr 1993 bezogen schon im Mai 1994 die ersten Klienten die erste Therapeutische Wohngemeinschaft für psychisch erkrankte Erwachsene in Altdorf.
Anfangs starteten wir mit einem kleinen Büro, damals noch im Bezirkskrankenhaus Landshut. Im September 1994 und im Januar 1997 wurden zwei weitere Wohngemeinschaften in Landshut eröffnet. Waren es anfangs noch drei WG-Plätze in Landshut/Altdorf so sind es heute 27 Plätze in Dingolfing und Landshut.
Zu der Betreuung in den Therapeutischen Wohngemeinschaften kam im Laufe der Zeit auch noch das Angebot des Betreuten Einzelwohnens – Betreuung in der eigenen Wohnung –
dazu. Mittlerweile nutzen 66 Klienten das Angebot des Betreuten Wohnens; davon 39 das Betreute Einzelwohnen. Das Betreute Wohnen bietet Betroffenen die Möglichkeit, das eigene Leben trotz Erkrankung eigenverantwortlich und unabhängig zu gestalten.
25 Jahre Café Netzwerk
Ein wichtiges Ziel war und ist neben dem Betreuten Wohnen auch die Schaffung von Arbeitsplätzen für die psychisch erkrankten Mitbürger. 1994 wurden dafür auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses das Café Netzwerk und ein Kiosk eingerichtet. Das Angebot der Gastronomie und Catering richtet sich sowohl an Geschäfts- als auch an Privatkunden und bietet heute im Café eine feste Speisekarte, Salatbuffet, Kaffee und Kuchen; im Kiosk Getränke, kleine Präsente, Zeitungen und vieles mehr.
Das Café Netzwerk ist eine unserer Inklusionsfirmen, in denen psychisch erkrankte Menschen eine Beschäftigung und gleichzeitig auch Bestätigung finden. Neben sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen gibt es Zuverdienststellen. Diese ermöglichen eine geregelte Tagesstruktur, einen kleinen Zuverdienst und eine große Portion Motivation.
Sämtliche Arbeitsplätze in den Inklusionsfirmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie speziell auf die Leistungsfähigkeit von psychisch erkrankten Arbeitnehmern abgestimmt sind.
10 Jahre Migrationsberatung
Im Oktober 2009 wurde die Beratungsstelle für erwachsene Zuwanderer in unserem Haus gegründet. Seitdem können neu Zugewanderte in und um Landshut kostenlose Beratung in ihren ersten Jahren in Deutschland bekommen. Die migrationsgesellschaftliche Lage in Deutschland spiegelt sich immer wieder auch in den Herkunftsländern der Klientel in der MBE wieder.
Während zu Beginn viele Aussiedler in Beratung waren, kamen mit der Öffnung der EU zusätzlich viele Menschen aus Rumänien und Bulgarien zu uns. Aktuell sind Menschen mit Fluchthintergrund die größte Zielgruppe der MBE. Umso wichtiger ist es, dass diese Menschen unabhängig von Herkunft oder Sprache eine Anlaufstelle haben, die für sie einen Wegweiser für das deutsche System darstellt.
Verlässliche und repräsentative Statistiken zum Beratungsgeschehen im Landshuter Netzwerk werden seit 2011 aufgezeichnet. Seit 2011 hat sich die
Zahl der Beratungssuchenden in der MBE knapp vervierfacht. Auch die Stellenanteile in der MBE sind gewachsen. Tatjana Fischer hat die MBE im Jahr 2009 mit einer halben Stelle aufgebaut. Inzwischen sind mit Elena Moch, Gisela Ulke und Kamilla Will vier Mitarbeiterinnen mit 2,75 Stellenanteilen in der MBE tätig.
10 Jahre Anerkennung durch die Deutschen Rentenversicherungen als ambulante Rehabilitationsstelle
Nach Jahren der Vorbereitung erhielten wir zum 01.01.2009 die Anerkennung als ambulante Rehabilitationsstelle im Bereich „Abhängigkeitserkrankungen“. Damit erfüllt die Beratungsstelle seither die qualitativen (Therapiekonzeption, therapeutische Qualifikation der Mitarbeitenden usw.) und quantitativen (Personalstand, Räume usw.) Voraussetzungen nach den Richtlinien der Deutschen Rentenversicherungen und den Krankenkassen.
Zielgruppe sind Alkohol- oder medikamentenabhängige erwachsene Frauen und Männer, die durch die Behandlung eine dauerhafte Suchtmittelabstinenz erreichen sollen. Seither ist die ambulante Rehabilitation ein fester Bestandteil unserer Suchtberatung und ein wichtiges Angebot für Menschen mit Alkoholproblemen in unserer Region.
Ein großer Vorteil ist die wohnortnahe Behandlung, d.h. die Patienten können weiter in ihrer Umgebung bleiben und ihrer Arbeit nachgehen. Jährlich nehmen ca. 50 Betroffene dieses Angebot in Anspruch. Hervorzuheben sind geringe Abbruchsquoten, sowie die hohe Erfolgsrate.
Programm am Tag der offenen Tür im Landshuter Netzwerk, Bahnhofstraße 1a
Die Suchtberatung und Suchtprävention zeigt Videoclips zu Suchtthemen, um das Thema und Maßnahmen zur Prävention vorzustellen. Außerdem wird ein kleiner „Parcours" aufgebaut, der mit „Rauschbrillen" begangen werden kann, um das Gefühl eines „Rausches“ nachzuempfinden.
Die Migrationsberatung zeigt einen Kurzfilm zum Thema „Asylverfahren" und bietet einen Teeausschank mit „Samowar". Es kann an einem Lernspiel „Russisches Alphabet", oder aber auch an einem Migrationsquiz teilgenommen werden.
Eine Weltkarte zeigt die Herkunftsländer der Klientinnen und Klienten. Im Seniorenzentrum beraten und informieren unsere ehrenamtlichen Mitarbeitenden zu den Angeboten im Seniorenzentrum. Ein kleiner Bericht von IsarTV über unser Tanzcafé und der Imagefilm des Landshuter Netzwerks geben Einblick in unsere Angebote.
Das Betreute Wohnen präsentiert eine Projektarbeit, die zeigt, was Bewohner am Betreuten Wohnen gut finden. Es werden auch diverse Filmausschnitte gezeigt.
Die Inklusionsfirmen „Die Netzwerker" und „Café Netzwerk" präsentieren und informieren über ihre Angebote und sorgen außerdem für das leibliche Wohl.
Im Tageszentrum im Café gibt es neben deftig gefüllten Pfannkuchen auch Kaffee und Kuchen. In der Werkstatt wird als Gemeinschaftsarbeit eine Collage erstellt. Weitere Angebote sind Kickern, Singen und Tischtennis. Unser SecondHand-Laden ist geöffnet.
Im Forum im 1. Stock gibt es Kaffee und Kuchen, Bewirtung vom Café Netzwerk
und Musik von den „Ruff Diamonds“.
Weitere Informationen unter www.landshuter-netzwerk.de in unserer Imagebroschüre „Besser so!“, in vielen weiteren Flyern und Informationsschriften des Hauses sowie auch in der Chronik „Landshuter Netzwerk 1974 bis 2018“.