Foto von links nach rechts: Stefanie Pockrandt-Gauderer, Katja Koch, Bernadette Hausperger, Ingeborg Köstner, Amtsleiterin Elisabeth Fett
Landshut - pm (14.07.2022) Das Team des Energie- und Umweltmanagement am Finanzamt Landshut um Bernadette Hausperger, Katja Koch und Willi Forster veranstalte, zusammen mit der Steuersekretärsanwärtergruppe 2020 einen Müllaktionstag. Ermöglicht hatte dies die Amtsleiterin Elisabeth Fett die stets darauf bedacht ist, Umweltbewusstsein und ein Nachhaltigkeitsdenken in punkto Klimabilanz in den Focus zu rücken.
Es wurden Artikel aus upgecycelten Materialien hergestellt, Putzmittelalternativen aufgezeigt, Taschenaschenbecher gebastelt und über den Anfall verschiedener Müllarten und deren sinnvolle Trennmöglichkeiten innerhalb der Behörde beraten. Dabei ging es immer darum, den unnützen Plastikverbrauch bewusst zu machen, und Möglichkeiten aufzuzeigen, Plastik einzusparen. Als Referentin war die Natur- und Umweltpädagogin, Stefanie Pockrandt-Gauderer, eingeladen, die ihr Leben umgekrempelt hat und mit ihrer Familie seit nahezu zehn
Jahren plastikreduziert lebt. Sie veranschaulichte mit Fakten und Zahlen die Gefahren der verschiedenen Plastikarten und deren nachgewiesene gesundheitliche Schädigungen und rief ins Bewusstsein, dass mehr denn je aus dem klimaschädlichen Rohstoff Erdöl
Plastikverpackungen, die nur kurze Zeit im Einsatz sind, hergestellt werden.
Wie groß dieser Plastikberg ist, der täglich auch direkt „vor der eigenen Haustür“ angehäuft wird, zeigte sie am Beispiel Münchens, aus dessen Plastikhinterlassenschaft man wöchentlich einen Turms des Liebfrauendoms neu bauen könnte. Diese Plastikmengen landen dann, wenn nicht auf der Straße, im Müll, werden kaum recycelt, verbleiben Jahrzehnte und Jahrhunderte in der Umwelt, hinterlassen Mikroplastik, das nicht verrottet und sogar im Essen landet.
So ist wissenschaftlich belegt, dass der Mensch jährlich ca. 260 g Mikroplastik zu sich nimmt. Sie brachte Bilder und Filmmaterial mit, z.B. von dem einem Kunststofflöffel, der rund um den Globus reist, kurz benutzt wird und anschließend zum langlebigen Abfall
wird. Die „Weltuntergangsmusik“ des Kabarettisten Franz Hohler aus den 70er Jahren, prophezeite bereits das Szenario unseres heutigen Lebens. Fotos zeigten, wie Tiere sich im von der Spezies Mensch achtlos weggeworfenem Müll verheddern, sich daran verletzen und
qualvoll daran verenden.
Das Credo der Rednerin lautet: „Behandeln Sie Plastik wie Gold!“ Ganz ohne gehts nicht mehr, aber jeder kann einen ökologisch bewussten Umgang mit diesem Material leben. So gab sie Tipps und schnelle Wege für ein plastikfreies
Leben mit konkreter Müllvermeidung. Es ist z.B. die Glasflasche, Papier und Stoffbeutel, die gute Alternativen bieten. Tauschen und reparieren ist ihr Fazit, statt voreilig neu zu kaufen. Auch erinnerte sie daran, dass Leitungswasser Trinkwasserqualität hat und Getränke in Plastikflaschen unnötig sind. In Deutschland werden jährlich 11,5 Milliarden Liter abgefülltes Wasser getrunken, genug um das Berliner Olympiastadium 9 x zu füllen. Und das, obwohl wir Zugang zu sauberem Leitungswasser haben, was zudem auch noch viel günstiger ist. Leitungswasser spart nicht nur Plastikflaschen ein, sondern auch CO2-intensive Transportwege von oft weit entfernten Gebieten, schont deren
Grundwasserreservoire, spart den mühsamen Transportweg zur eigenen Wohnung, ist bestens kontrolliert und frisch. Fachlich unterstützte den Tag die pensionierte Lehrerin und "Oma for Future" Ingeborg Köstner mit Info- und Anschauungsmaterial sowie der Bund-Naturschutz-Ausstellung „Plastikfrei, Spaß dabei!“. Sie stand außerdem Rede und Antwort, zeigte plastikfreie Alternativen im Alltag, regte ein Umdenken zum Wohle unserer Kinder an sowie verantwortungsvolles Handeln, das sogar auch Spaß macht. Gast war auch die Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger. Von ihr wurde die politische Seite aufgezeigt und die auf den Weg gebrachten Gesetzesänderungen erörtert. Im Einführungsreferat meinte die Politikerin auch, sie trinke lieber ganz „old school“ Kaffee aus einer Porzellantasse als aus einem Plastikwegwerfbecher im Vorbeigehen. Jeder erhielt für sich ganz persönlich Anregungen, die ganz leicht im eigenen Alltagsgeschehen, zum Wohle von Natur und Umwelt, verwirklicht werden können. Man muss nur Drandenken und Nachdenken.