Bei "Grün und Gut" werden in Handarbeit heimische Wildpflanzen vermehrt, die sehr selten im Landshuter Landkreis zu finden sind. - Foto: Birgit Kant-Hönning
Landshut - pm (12.04.2024) Das durch die Regierung von Niederbayern und in Zusammenarbeit mit dem Landschafspflegeverband Landshut ins Leben gerufene Projekt "Blütezeit Landshut", möchte den Mitmenschen die Natur mit allen Sinnen sicht- und erlebbar machen. Umweltpädagogen, wie Lisa Fleischmann kümmern sich und informieren interessierte Personen.
Die Teilnehmer erfahren so von den Umweltschützern, wie wertvoll der Lebensraum Wiese ist, um so unter anderem dem Rückgang der heimischen Pflanzen- und Insektenvielfalt entgegenzuwirken.
Die Veranstaltungsreihe befasste sich bereits im zurückliegenden Sommer mit dem Wildkräutergarten, der bunten Blütenvielfalt der Wiese und im Herbst mit Samen und deren unterschiedlicher Beschaffenheit, Verbreitungsstrategien und Gewinnung.
Als Informationsquelle vor der Auspflanzung der Wildpflanzen am Wiesengelände des Finanzamts Landshut, wurde vorab die Gärtnerei "Grün und Gut" besucht. Die Gärtnerei des Diakonischen Werks „Grün und Gut“ als Netzwerkpartner befindet sich unmittelbar im Stadtgebiet Landshut. Für "Grün und Gut" als inklusive Gärtnerei ist die Umweltbildung besonders wichtig. Hier werden verschiedene Aktivitäten angeboten, um Menschen aller Fähigkeiten und Hintergründe für die Natur zu begeistern und ihr Wissen über ökologische Zusammenhänge zu erweitern.
So werden dort in mühevollster Handarbeit heimische Wildpflanzen vermehrt, die schon sehr selten im Landshuter Landkreis zu finden sind. Manche dieser grünen Kostbarkeiten sind nur noch an einem einzigen Standort im Landkreis zu entdecken und können so vielleicht noch vor dem Aussterben bewahrt werden. Der Naturwissenschaftlichen Verein Landshuts unterstützt ebenso und dokumentiert die Standorte der seltenen "Wilden" über Jahre hinweg. Richard Strasser, Steffi Thomas und Markus Hutstein erklärten den Besuchern, wie mühsam die Gewinnung von Saatgut ist. Es wird im Herbst gesammelt, gereinigt und die direkte Herkunft nach Koordinaten festgehalten. Standortansprüche wie Bodenbeschaffenheit müssen bei einer künftigen Auspflanzung von Setzlingen berücksichtigt werden. Lebensgemeinschaften mit anderen Pflanzen, z. B. Moose sind ebenso einzubeziehen.
Wildpflanzen bevorzugen meist Magerstandorte und werden somit als "Hungerkünstler" bezeichnet. Manche benötigen gar Frost zum Keimen. Ein aufwändiges Pikieren und Topfen ist notwendig und oftmals zeigt sich der Keimerfolg erst nach Jahren. Gezeigt wurden auch Mutterpflanzen, die aufwändig gehegt und gepflegt werden, um Abkömmlinge davon zu gewinnen. Bald nun dürfen ausgewählte und für den Standort geeignete Pflänzchen im Erdreich am Wiesengelände des Finanzamts wurzeln.