Landshut (16.03.2017) Was einst die Gewerkschaft forderte, samstags frei für die Kinder, ist für viele Eltern heute ein Problem: Die Freizeitvergnügen für die Kleinen werden immer teurer. Vor dem Fernseher oder der Spielkonsole abhängen, ist auch keine wünschenswerte Alternative. Zum Glück gibt es da den Spielenachmittag:
Er demonstriert, wie Alt und Jung mit einfachen und kostengünstigen Mitteln viel Spaß miteinander haben können, Anregungen für den nächsten Kindergeburtstag daheim gleich inbegriffen.
Heiße Kämpfe lieferten sich die Eltern mit ihren Kindern im „Schwertkampf“: Die Mitspieler balancieren auf Bänken und versuchen sich gegenseitig mit Schwimmnudel-„Schwertern“ aus dem Gleichgewicht und zum Fall zu bringen – natürlich auf weiche Matten. Klassische Spiele wie Kletterpfad, Jonglage, Hallenboccia, Zielwerfen oder Leitergolf durften nicht fehlen. Die Teamarbeit fördert der „Blinde Detektiv“: Mit verbunden Augen muss der Spieler auf Anweisung seines Mitspielers die Schätze finden. Sehr begehrt war auch ein Platz auf einer der in Kreisform ausgelegten Matten, von denen aus ein oder zwei Torhüter auf Rollbrettern mit schnellen Pässen und gezielten Würfen richtig ins Schwitzen gebracht wurden, da sie den kompletten 360° Winkel um ihre Torflächen herum abzudecken hatten.
Danach tut eine kleine Auszeit am Basteltisch gut. Ob das eigene Memoryspiel, ein individuell gestalteter Kreisel oder der kuschelige Wollbommel, alles lädt zum Weiterspielen daheim ein. Vorher ist aber noch Konzentration und Reaktion beim Speed-Cup mit großen bunten Eimern gefragt. Jung und Alt trainierten nicht nur Hirn beim Bundesliga-Memory, sondern zusätzlich noch Kondition bei der Variante Lauf-Memory.
Auch kleine Baumeister kamen auf ihre Kosten. In einer Ecke boten sich ein Berg aus Holztäfelchen von den „Stadtbibern“ oder unzählige Eierkartons an, aus denen sich ganze Burgen bauen ließen. Ganz einfach und unkompliziert ist das „Bierdeckel“-Spiel. Wer schafft es, die meisten Bierdeckel auf einer stehenden Person zu platzieren, ohne dass sie herunterfallen? Einen scharfen Sinn braucht der Beladene. Denn er darf erraten, wie viele es sind.
Rund 100 Kinder besuchten den Spiele-Spaß mit ihren Eltern. Die Veranstalter waren sehr zufrieden. „Am wichtigsten ist, dass Groß und Klein miteinander Spaß haben“, meinte eine der zahlreichen Helferinnen. Besonders erfreulich war, dass auch Flüchtlinge dabei waren – nicht als Besucher, sondern als Betreuer!
Getragen wurde der Nachmittag von einem breiten Bündnis aus Organisationen, die in der Wolfgangsiedlung und im Industriegebiet tätig sind: Das Bürgerhaus, der Kinderschutzbund, der Kreisjugendring in der Porschestraße, die Freiwilligenagentur und der Migrationsbeirat der Stadt Landshut. Federführend bei der Organisation und der Durchführung war die Turnabteilung des ETSV 09.
Bereits am 26. März lädt der ETSV 09 erneut in seine Halle, dann gibt es beim "Indoor-Parkour(s)" eine riesige Kletterlandschaft für Kinder ab etwa 4 Jahre und Jugendliche und speziell für Erwachsene eine heiße Zumbastunde mit anschließender Entspannungseinheit "Qi-Gong, Weisheit des Ostens".