Kann heute, Donnerstag, 19.30 Uhr, das Cannibals-Team von Jiri Ehrenberger im fünften Match "Best of seven" gegen die vor Selbstbewußtsein strotzenden Starbulls Rosenheim eine ähnliche Leistung zeigen wie am Sonntag beim 11:1, wo es schon nach dem ersten Drittel 5:0 stand. Starbulls-Trainer Franz Steer hat danach nicht lange gemosert. "Meine Leute wußten, dass sie grottenschlecht waren", so der Coach der Oberbayern. Am Dienstagabend zeigten die Starbulls daheim dann vor 3677 Fans wieder ihr wahres Gesicht und schickten die Cannibals mit 6:3 (2:1/2:2/2:0) nach Hause. Mittlerweile ist das Viertelfinale auch zum persönlichen Psychokrieg zwischen den Trainern geworden. Franz Steer (Bild) steht heute in seiner Heimatstadt unter ganz besonderer Beobachtung.
Der Landshuter Coach Jiri Ehrenberger wurde nach dem Freitagspiel in Rosenheim bei der Pressekonferenz mit Gelächter und häßlichen Zwischenrufen attackiert. Ehrenberger hatte ein grobes Foul an Thomas Brandl heftig kritisiert. "Der Schiri hat beide Augen zugedrückt". stellte der Landshuter Coach trocken fest. Nach Gelächter und beleidigenden Bemerkungen von Konferenz-Teilnehmern verließ Jiri Ehrenberber wortlos die Pressekonferenz.
Die Rosenheimer können heute auf dem Eis schon alles klar machen, wenn sie das vierte Playoff-Match ("Best o seven") gewinnen. Womöglich agieren die Starbulls auch heute wieder mit angezogener Handbremse, nehmen erneut einen Kantersieg der Cannibals in Kauf, um dann im 6. Spiel vor eigenem Publikum in der Rosenheimer Kathrein-Halle alles klar zumachen. Die Fotografen werden heute also vor allem auch die beiden Trainer im Visier haben. Wer erweist sich als der bessere Taktiker? Wer ist cooler? Werden beide versöhnliche Gesten zeigen?
Sicher ist, Franz Steer, der in Landshut häufig im Eiscafe "Florenz" zu Gast ist, wird heute im Falle einer Niederlage nicht an der Pressekonferenz teilnehmen. Rosenheim und Landshut, das ist die ewige Rivalität auf dem Eis und auf derTrainerbank. Zwei gleich große Städte (jeweils 65.000 Einwohner. In Oberbayern ist mittlerweile die reiche AUDI-Stadt Ingolstadt (132.000 E.) erstklassig, in Niederbayern die Gäubodenmetropole Straubing (44.000 E.). So ändern sich die Eishockey-Zeiten. /hs