Landshut - pm (23.07.2019) Der Auktionssaal am Dreifaltigkeitsplatz war am vergangenen Samstag voll bis zum letzten Platz. Bereits am Vormittag sorgte Ruef mit Höchstzuschlägen für Altmeistergemälde für erstauntes Raunen im Saal. Mit 6.000 Euro fand das Porträt eines Fürsten (Umkreis Lucas Cranach d.Älteren) einen Sammler in Österreich.
Einige Nummern später fiel der Bleistift bei nochmaligen 6.000 Euro für das Italienische Porträt aus dem 18. Jh. eines „Prinzen in Kürass“ für einen Liebhaber aus den Niederlanden. Mit 7.500 Euro ging die „Mühle im Eichenhain“ von dem berühmten Maler Hobbema Meindert in das Palais eines süddeutschen Sammlers.
Der Vormittag setzte sich mit heftigen Bieterschlachten u.a. für eine Tibetanische „Mondkanne“ (Limit 400.-) und zwei tibetanische Orakelaufsätze (Limit 1.200.-) fort, die einem außereuropäischen Sammler mit 2.200.- und 2.600.- zugeschlagen werden konnten. Bei 30 Grad endete der Vormittag in überirdischen Preisen, die Ruef für Ikonen erzielen konnte. Erst bei 5.000.- und 8.500.- ließ Ruef den fingerdicken Zimmermannsbleistift auf das Pult knallen und so konnten zwei seltene und frühe Ikonen in einer russischen Sammlung „Einzug halten“.
Der „ Koenigliche“ Nachmittag wurde förmlich „eingeläutet“, als bei geöffneten Fenstern das Geläute der Martinskirche - per Zufall - den Beginn der über 25 Objekte von Fritz Koenig anzeigte. Alles an internationaler „Sammlerschaft“ was Rang und Namen hatte, hielt auf den schon im Vorfeld reservierten Plätzen den Atem an, als Ruef die erste Nummer aufrief. Das „Gerahmte Paar“ erhielt dann auch wie erwartet nach wenigen Minuten den Zuschlag über 7.000.- Euro. Weiter ging es mit einer „Kleinen Gruppe“ aus Bronze, die ihr Limit auf 8.000.- verdoppelte. Gleich darauf fiel der Zuschlag für das „Epitaph für Zwei“ erst nach langem Ringen bei 11.000.- (Limit waren 3.500). Ein hartes Gefecht lieferten sich mehrere internationale Sammler für das „Kreuz III“ von 1966, das nach langen Minuten von einem Limitpreis von 8.500.- bis 21.000.- „hochschnellte“. Ein wahrlich „Koeniglicher Zuschlag“.
Das „Kleine Votiv“ von 1964 konnte dann endlich ein Sammler bei 23.000.- sein Eigen nennen und hielt unermüdlich mit, als Andreas Ruef bei 6.000.- Euro anfing.
Für die „Kleine Flora“ von 1979 ließ ein europäischer „hartgesottener“ Sammler beginnend bei 7.500.- Euro erst locker, als Ruef den Zuschlag für ihn bei 26.000.- besiegelte.
Das heiß umkämpfte wunderschöne „Paar“ von Fritz Koenig aus dem Jahre 1958 kletterte von 7.500.- bis auf 26.000.- Euro und hielt viele Minuten den ganzen Saal in Atem, als es dann letztendlich seine „Heimstatt“ in einer süddeutschen Sammlung fand.
Das „Kranzvotiv I“ von 1968 war das Highlight der Koenig-Auktion. Ruef begann bei moderaten 17.000.- Euro. Der Saal war mucksmäuschenstill.....
Diese einzigartige Plastik aus der frühen Periode von Fritz Koenig, mit einer feinen schwarzen Patina fand nach unendlich scheinenden Minuten, hart umkämpft an Telefonen und im Saal erst bei 42.000.- Euro einen Zuschlag.