Ergolding - pm (12.03.2021) Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie ruft die IG Metall Landshut zu Beginn der zweiten Warnstreikwelle die Beschäftigten der SPIE SAG GmbH am Standort Ergolding zum Warnstreik auf. Am Montag, 15. März, sollen die Monteure, die üblicherweise im süddeutschen Raum auf Baustellen im Einsatz sind, ab neun Uhr die Arbeit ruhen lassen.
„Beim Montage-Dienstleister gab es wegen Corona keinen Arbeitsausfall und vom Lock down war nichts zu spüren“, sagt Bastian Lindenmayer. Der Gewerkschaftssekretär betreut den Standort und begründet die Aktion: „Die Aufträge nahmen zu und die Arbeit muss durch zusätzliche Schutzmaßnahmen unter erschwerten Bedingungen ausgeführt werden oder findet im Homeoffice statt. Die Beschäftigten wollen nicht nur Anerkennung, sondern fordern eine Erhöhung ihrer Einkommen, zumal die letzte Tariferhöhung drei Jahre zurückliegt.“ Die IG Metall rechnet mit einer starken Unterstützung und erwartet wegen der einzuhaltenden Corona-Maßnahmen rund hundert Teilnehmer, die sich bei der Kundgebung auf dem Firmengelände an der Landshuter Straße über die Tarifverhandlungen informieren. Die IG Metall fordert ein Volumen von vier Prozent zur Stärkung der Kaufkraft. Bei Beschäftigungsproblemen kann damit auch eine Reduzierung der Arbeitszeit zur Sicherung von Arbeitsplätzen teilfinanziert werden. Den technologischen Wandel will die Metallgewerkschaft mit Zukunftsvereinbarungen, die den Beschäftigten Perspektiven für Arbeit und Einkommen bieten, begleiten. Für die junge Generation will die IG Metall die Übernahme nach der Ausbildung verbessern und für dual Studierende werden Tarifrechte eingefordert. Die Warnstreikaktionen sollen den Druck auf die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Deren Forderung nach einer Null-Runde für dieses Jahr und einer unbezifferten Einmalzahlung im nächsten Jahr sowie eine in Aussicht gestellte Erhöhung der Tarifeinkommen für die 840.000 Beschäftigten der Branche hält die IG Metall für nicht ausreichend. Einen automatischen Zugriff für Betriebe auf das Urlaubs- und Weihnachtsgeld aus wirtschaftlichen Gründen lehnt die Metallgewerkschaft ab. IG Metall Bevollmächtigter Robert Grashei, der auch Mitglied der Verhandlungskommission ist, sagt hierzu: „Hände weg vom Tarifvertrag! Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld sind feste Bestandteile des Jahresverdienstes. Das ist keine Verhandlungsmasse.“ Nach vier Verhandlungsrunden herrscht seit zwei Wochen Stillstand zwischen den Tarifpartnern. Eine fünfte Runde wurde bisher noch nicht vereinbart. Nach Information der IG Metall werden die Warnstreikaktionen im Laufe der Woche ausgeweitet.