Die 16. Landshuter Literaturtage widmen sich in diesem Jahr vom 6. bis 28. November der Autorin Emerenz Meier, die 1874 in Schiefweg im Bayerischen Wald geboren wurde und 1928 in Chicago starb. Verbunden damit widmen sich die Literaturtage auch dem Thema der Auswanderung aus Bayern nach Ameri- ka, zu Lebzeiten Emerenz Meiers ein immerwährendes Thema auch im Alltag der „kleinen Leute". Mit 15 Veranstaltungen − Vorträgen, Lesungen, Diskussionen, Filmen, Ausstellungen − soll dem Publikum im November Emerenz Meier als Autorin und als historische Person näher bekannt gemacht und vorge- stellt werden. Eröffnet werden die Literarurtage am Dienstag, 6. November, 19 Uhr, im Rathausfoyer.
Der Germanist Hans Göttler hält den Vortrag. Er ist auch Herausgeber von Werken von Emerenz Meier ist. Zu den Literaturtagen erscheint ein reichcb bebildertes Buch über Emerenz Meier mit zahlreichen Briefen der Schriftstellerin sowie eine Eiführung vo Paul Praxl (Dietmar Klinger Verlag, Passau). Der Kartenvorverkauf für alle Veranstaltungen läuft bereits.
Zugleich dienen der Lebensweg und die Briefe, Erzählungen und Gedichte der Autorin als willkommene Dokumente bayerischer Alltagswirklichkeit um die Jahrhundertwende – zunächst des oft kargen Lebens im ausgesprochen bäuerlich geprägten Südostbayern, dann der Wirtin und Schriftstellerin, schließlich der Auswanderin in die USA, wohin Emerenz Meier im Jahr 1906 übersiedelte. "Was bedeutete die Auswanderung um die Jahrhundertwende für die Menschen – und wie verbreitet war sie?" ist eines der Themen, das bei den Literaturtagen aufbereitet werden soll, sagt Uta Spies, die Kulturbeauftragte der Stadt Landshut, die zusammen mit dem Journalisten Christian Muggenthaler das Programm zusammengestellt hat: "Emerenz Meier wird bei den Landshuter Literaturtagen als Autorin und als historische Person vorgestellt. Wir wollen zeigen, wie anders unser Land vor 100 Jahren war – und wie spannend, hörenswert und auch aktuell die Texte aus dieser weit zurückliegenden Zeit sind."
Für die Landshuter Literaturtage wurden mit dem beliebten Münchener "Tatort"-Kommissar Miroslav Nemec und Dieter Fischer, bekannt aus den TV-Serien "Der Kaiser von Schexing" und "Die Rosenheim Cops", bundes- beziehungsweise bayernweit bekannte Schauspieler gewonnen. Weitere Programmpunkte gestalten die Autorin und Emerenz Meier-Kennerin Michaela Karl, die Bremer Kinderbuchautorin Anke Bär, die Schauspieler Maria Magdalena Rabl, Michaela Stögbauer und Kurt Schürzinger sowie die Musiker "eberwein" und Martin Kubetz. Der Auswanderungsforscher und Buchautor Dr. Friedemann Fegert hat für die Landshuter Literaturtage die Ausstellung "Auswanderung aus dem Bayerischen Wald nach Amerika 1845–1930" zusammengestellt. In dieser Ausstellung, die im Röcklturm zu sehen sein wird, soll darüber hinaus der Frage nachgegangen werden, was Auswanderung für heutige Immigranten bedeutet.
Das vollständige Programm der Literaturtage kann unter www.landshut.de/literaturtage heruntergeladen werden.
Veranstalter ist (wenn nicht anders angegeben) die Stadt Landshut, Hauptamt, Sachgebiet für kulturelle Angelegenheiten, E-Mail: uta.spies(at)landshut.de, Telefon 0871/88-1616.
Alle Veranstaltungen im Überblick
Dienstag, 6. November, 19 Uhr
Eröffnung der Landshuter Literaturtage mit einem Festvortrag von Dr. Hans Göttler, Universität Passau (Ort: Rathausfoyer)
Donnerstag, 8. November, 19 Uhr
Eröffnung der Ausstellung: Von Bayern hinaus – nach Bayern hinein: Ein Land zwischen Emigration und Immigration (Ort: Röcklturm)
Sonntag, 11. November, 19 Uhr
eberwein − Bairischer Kammersound. Auswandererlieder und "neue Heimatmusik"
Gast: Maria M. Rabl (Ort: Salzstadel)
Montag, 12. November, 19 Uhr
Dieter Fischer und Ina Meling lesen Erzählungen von Emerenz Meier
Zwischenspiele: Hansi Anzenberger und Katharina Schwägerl (Ort: Salzstadel)
Dienstag, 13., und Mittwoch, 14. November, 21 Uhr
Film "Wildfeuer" (Regie: Jo Baier) im Kinoptikum
Freitag, 16. November, 19 Uhr
Mein Wald – Mein Leben oder die Sehnsucht der Emerenz Meier
Gedichte, Texte und Musik mit Michaela Stögbauer und Kurt Schürzinger
(Ort: Gasthaus Zum Freischütz)
Sonntag, 18. November, 11 Uhr
Von Schiefweg nach Chicago
Lisa Gusel liest Briefe von Emerenz Meier aus den USA
Percussion: Josef Gusel
(Ort: kleines Theater – Kammerspiele Landshut)
Montag, 19. November, 19 Uhr
"Ihr ghönt es Eich gar nicht vorstelen wie es in Amerigha zu ged."
Vortrag von Dr. Friedemann Fegert zur Auswanderung nach Amerika (Ort: Rathausfoyer)
Dienstag, 20. November, 10 Uhr
Anke Bär liest aus ihrem Buch "Wilhelms Reise. Eine Auswanderergeschichte"
(Salzstadel)
Dienstag, 20. November, 21 Uhr
Film "The Immigrant" von Charles Chaplin (Ort: Kinoptikum)
Dienstag, 20. November, 21.30 Uhr
TV-Dokumentation "Emerenz Meier – Von Schiefweg nach Chicago" von Klaus Ickert (Ort: Kinoptikum)
Mittwoch, 21. November, 19 Uhr
"Ich bin fürchterlich radikal gesinnt": Der Lebensweg der Emerenz Meier
Michaela Karl im Gespräch mit Christian Muggenthaler
(in der Emerenz Meier-Ausstellung im Rathausfoyer)
Dienstag, 27. November, 19 Uhr
Von Bayern hinaus – nach Bayern hinein. Texte von Auswanderern und Einwanderern einst und heute – mit Miroslav Nemec und Landshuter Migranten
(Ort: Vortragssaal der Volkshochschule)
Mittwoch, 28. November, 19 Uhr
Emerenz – Eine Zerrissene. Szenische Lesung des Theaters Nikola nach einem Stück von Joseph Berlinger (Ort: Salzstadel)
Mittwoch, 7. November, bis Sonntag, 2. Dezember
"Schreib, Senzl, schreib!" − Ausstellung zu Leben und Werk von Emerenz Meier
(Ort: Rathausfoyer)