Es brodelt in Bruckberg. Eine Bentonitgrube, die mit mäßig bis stark belastetem Material verfüllt werden soll, sorgt bei der Bevölkerung gleichermaßen für helle Empörung und tiefe Sorge. Die Bürger haben Angst um ihr Grundwasser. Jutta Widmann (i. B. 3. von li.) , Landtagsabgeordnete der freien Wähler, hat des brisanten Themas aufgegriffen.
Sie und will mit Vehemenz ihren gesamten politischen Einfluss geltend machen, um Schlimmeres für Menschen und Umwelt zu verhindern.
Streng geographisch betrachtet liegt die Grube im Gemeindegebiet von Gammelsdorf, also im Landkreis Freising und damit im Regierungsbezirk Oberbayern. Doch nur einen kräftigen Steinwurf entfernt beginnt Niederbayern – mit dem Landkreis Landshut und der Gemeinde Bruckberg.
Die Probleme, die entstehen können, wenn belastetes Erdreich in eine nicht fachmännisch abgedichtete Grube eingefüllt wird, sind also buchstäblich grenzüberschreitend. MdL Widmann hat sich deshalb in den letzten Tagen mit den örtlichen FREIEN WÄHLERN um den Vorsitzenden Josef Fleischmann und den Sprechern der Interessengemeinschaft „Sauberes Gammelsdorf" ebenso getroffen wie mit dem Bruckberger Bürgermeister Willi Hutzenthaler.
Die vorläufige Bewertung Widmanns mündet in einen ganzen Katalog dringlicher Fragen, die sie zum Gegenstand einer schriftlichen Anfrage an die Bayerische Staatsregierung gemacht hat. U.a. will die FREIE WÄHLERIN wissen, ob es zutrifft, dass aus der Grube in diesem Jahr Proben entnommen wurden und wie deren Ergebnisse gesundheitsrechtlich einzuschätzen sind. Widmann will zudem wissen, ob es zulässig sei, dass in der Gammelsdorfer Bentonitgrube „zum Großteil gesunder Originalboden entfernt und mit teilweise belastetem Material verfüllt wird, obwohl es in Bayern momentan acht genehmigte Deponien mit ausreichender Kapazität gibt, die nicht in Betrieb sind".
Auch die Regelung der behördlichen Zuständigkeiten ist für die Abgeordnete nicht nachvollziehbar. Offenbar gelte in Gammelsdorf das sogenannte „Bergrecht" – mit der Folge, dass das Bergamt zuständig sei und nicht etwa eine kommunale Behörde nach dem Deponierecht. „Es sieht so aus", kritisiert Widmann, als ob die Gemeinden und der Landkreis Landshut hier bei einer ökologisch überaus heiklen Angelegenheit weitgehend tatenlos zusehen müssen."
Die Abgeordnete der FREIEN WÄHLER will alle Hebel in Bewegung setzen, um erst einmal möglichst viele Informationen für die Bürger transparent zu machen. Zudem soll die Position der Kommunen gestärkt werden. „Möglicherweise", so Widmann, „muss man beim Deponierecht auch über eine Gesetzesänderung nachdenken."
Das Bild oben zeigt von links Josef Raßhofer (3.Bürgermeister Bruckberg), Markus Mayer ( FW Gemeinderat), MdL Jutta Widmann , Stefan Nothas (Vorstandsmitglied FW Bruckberg), Assistentin von H. Neumeier (Sauberes Gammelsdorf), H. Neumeier (Vors. Interessengemeinschaft "Sauberes Gammelsdorf), Stefan Thoma (Vorstandsmitglied FW Bruckberg) Josef Fleischmann (Gemeinderat u. 1. Vorsitzender FW Bruckberg).