Die Überschrift der Pressemitteilung von heute (30. Januar.) aus dem Landratsamt lautet. "Stadt und Land - überwiegend Hand in Hand. Landrat und OB betonen gutes Verhältnis - Bereitschaft zum Miteinander bei Kliniken." - Stadt und Landkreis Landshut, auf vielen Feldern arbeiten sie Hand in Hand – auf jeden Fall, seit Landrat Josef Eppeneder und OB Hans Rampf die obersten Repräsentanten der beiden Kommunen sind.
Ihr ausgesprochen gutes Einvernehmen trägt auf einer Reihe von Feldern Früchte für beide, wie Eppeneder und Rampf bei einem Gespräch im Landratsamt unterstrichen.
Auf dieser Grundlage wollen die beiden Kommunalpolitiker auch in einem zentralen Bereich wieder Bewegung in festgefahrene Strukturen und Meinungen bringen – auf dem Sektor der medizinischen Versorgung.
Gemeinsam bewegen Landkreis und Stadt Landshut eine Menge von Aufgaben – reibungslos und zum Vorteil der rund 215000 Bürger der
beiden Gebietskörperschaften. Beispiel Abfallwirtschaft: Noch zu Zeiten von OB Josef Deimer haben Stadt und Landkreis hier ihre bewährte
Kooperation langfristig und nachhaltig auf eine neue Grundlage gestellt. Landrat Eppeneder erinnerte bei dem Gespräch daran, dass vereinbart
worden war, unter Federführung des Landkreises nach einer dauerhaften Lösung für die Abfallwirtschaft zu suchen. Eine neue hohe Millionen-
Investition in die Landshuter Müllverbrennungsanlage rentierte sich nicht mehr, es mussten umgehend Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Stadt und Landkreis Landshut sind nach intensiven Beratungen und Kontakten zu verschiedenen Anbietern gemeinsam dem Zweckverband
Müllverwertung Schwandorf (ZMS) beigetreten. Im Landkreis, in Wörth an der Isar, wurde eine Müllumlade-Station errichtet, von der aus
der Restmüll aus Stadt und Land auf der Schiene nach Schwandorf transportiert wird.
Schnellbus-Linie zum Flughafen München.
Seit Juli 2006 gehören die Stadt und der Landkreis dem ZMS an – es war eine der besten Entscheidungen seiner Amtsperiode, wie sich jedes
Jahr und mit jeder Abrechnung der Kosten für die Abfallwirtschaft von neuem zeige, legte Eppeneder dar. Aber sie zahlt sich genauso für die
Stadtbürger aus, stimmte ihm Rampf zu: Während Kommunen vielerorts mit steigenden Kosten zu kämpfen haben und der Service für die Bürger
sinkt, bieten Stadt und Landkreis ihren Bürgern auf diesem Gebiet höchste Entsorgungssicherheit und einen hohen Leistungsstandard.
Hand in Hand – das gilt auch für die Mitarbeit in der Europäischen Metropolregion München (EMM): Zentrales Ziel dieses Zusammenschlusses ist laut Satzung des Vereins EMM, gemeinsam mit zahlreichen Kreisen und Städten Südbayerns „die Attraktivität der Region als Lebens- und Wirtschaftsraum zu sichern und auszubauen".
Stadt und Landkreis Landshut haben den gutgemeinten Worten aber auch schon früh Taten folgen lassen: Gemeinsam haben sie mit einer Anschub-
Finanzierung den Flughafen-Bus, eine Schnellbus-Linie von Landshut zum Großflughafen München, auf den Weg und auf die Straße gebracht.
Mittlerweile brauchen die beiden Kommunen keinen Zuschuss mehr zu zahlen – aber ohne dieses Geld wäre die Verbindung nicht eingerichtet
worden.
100-Millionen-Projekt auf beiden Schultern
Mit dieser Maßnahme haben Stadt und Landkreis der hohen Bedeutung Rechnung getragen, den der Großflughafen für die hervorragende
Situation der Wirtschaft im Großraum Landshut hat – und der Tatsache, dass am Flughafen mehrere tausend Menschen arbeiten, die ihren
Wohnsitz und Lebensmittelpunkt im Landkreis oder in der Stadt Landshut haben.
Stadt und Landkreis Landshut sind gemeinsam Träger der größten öffentlichen Baumaßnahme, die seit Langem in der Region angepackt wird – nämlich der Generalsanierung und des Teilneubaus der Landshuter Berufsschulen 1 und 2, ein Projekt, für das Stadt und Landkreis bis 2016
Kosten in Höhe von gut 100 Millionen Euro schultern. „Gemeinsam sichern und stärken wir den Schulstandort Landshut", betonte Landrat Eppeneder.
Diese Partnerschaft gründet sich auf den im Jahre 2004 aus der Taufe gehobenen Berufsschulzweckverband Landshut, bei dem Lasten und
Pflichten gerecht verteilt sind, wie OB Rampf anmerkte. Rund 45 Prozent der Schüler kommen aus dem Landkreis, etwa 30 Prozent aus der Stadt
Landshut, der Rest aus verschiedenen Teilen der umliegenden Regionen. Ohne diese gemeinsame Anstrengung würden die Landshuter
Berufsschulen nach und nach an Bedeutung verlieren – und sie müssten sicher auch Ausbildungszweige an andere Schulstädte abgeben, betonten Eppeneder und Rampf. Der Wert der dualen Ausbildung an den Berufsschulen sei gerade für die mittelständische Wirtschaft kaum zu überschätzen: Die langfristige Sicherung der Berufsschulen sei daher eine großartige Investition in den boomenden Wirtschaftsstandort Region
Landshut.
Auch in einer Reihe anderer Bereiche wie der Kraftfahrzeug-Zulassung kooperieren Stadt und Land gut und reibungslos zusammen: In Ergolding
arbeiten die Mitarbeiter aus Stadt und Landkreis unter einem Dach Hand in Hand. Auch beim öffentlichen Nahverkehr ergänze man sich – wenn dabei auch vieles noch nicht optimal laufe; gerade die Nahtstellen zwischen Stadt und Landkreis-Linien und die Abstimmung mit privaten Busunternehmen seien durchaus „offene Baustellen".
400000 Menschen im Einzugsgebiet Landshuts
Nur auf einem, freilich ganz wesentlichen und in der Öffentlichkeit stark beachteten Gebiet, gibt es „eine gewisse Konkurrenz", wie es Landrat
Eppeneder diplomatisch ausdrückte: im Bereich der medizinischen Versorgung. Hier sind die Gespräche über eine Kooperation vor Jahren „grandios gescheitert", bemerkte OB Rampf.
Und das, obwohl er und Eppeneder genau das Gegenteil wollten und einmal schon fast einen Durchbruch erreicht zu haben schienen: Aber ein
Gemenge aus Vorurteilen, alten Pfründen, Missverständnissen, Missgunst und eingefahrenen Verhaltensweisen habe letztlich den Erfolg verhindert,
befanden Landrat und OB bei ihrem „Gipfelgespräch" im Amtszimmer Eppeneders.
Das dürfe nicht so bleiben: Gemeinsam wollen sie wieder Bewegung in die festgefahrenen Strukturen bringen. Denn in der Region Landshut mit ihrem Einzugsgebiet von rund 400000 Menschen sollte man, so Landrat und OB unisono, eigentlich mächtig stolz darauf sein, dass hier so hervorragende medizinische Einrichtungen vorhanden – und vor allem auch ausgelastet sind und erfolgreich arbeiten.
Vor diesem Hintergrund bekräftigten Landrat Eppeneder und OB Rampf, gemeinsam dafür zu sorgen, dass sich langsam, aber sicher wieder etwas
bewegt in Richtung auf Kooperation zwischen dem Klinikum Landshut und dem Landshuter Kommunalunternehmen für medizinische Versorgung
(LaKUMed).
Im Bild oben. „Gipfeltreffen" im Amtszimmer von Landrat Josef Eppeneder: Der Landrat und der Landshuter Oberbürgermeister Hans Rampf sind seit vielen Jahren persönliche Freunde und wollen nun auch das ganz schwierige und heiße Eisen „Kooperation auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung" wieder anpacken.