Der Markt Geisenhausen verfügt über einen einzigartigen Ort, der vielleicht wegen seiner relativen Randlage oder seiner zu dichten Bestockung in der Vergangenheit kaum wahrgenommen wurde: den St.Theobalds-Park. Erst im Laufe der letzten zwei Jahre passierte dort so einiges. Auf Betreiben des damaligen Bürgermeisters Robert Maier wurden Bäume entnommen, was sozusagen der Anpfiff für eine kontinuierliche Entwicklung von einem vernachlässigten Wäldchen hin zu einem gepflegten und von den Bürgern genutzten Park war.
Nun ist es hier nicht nur lichter und weiter geworden, der Boden nicht nur wiesenbedeckt und zum Verweilen einladend geworden, sondern in Zusammenarbeit und auf Anregung der Geisenhausener selbst wurde der Park aktiv bereichert.
Eine herausragende Rolle spielte diesbezüglich Renate Kuffner, unter deren kenntnisreicher Betreuung ein in Niederbayern wohl einzigartiges begehbares Labyrinth entstand. Am Samstag den 10. Mai wurde dieses von Bürgermeister a.D. Robert Maier und Bürgermeister Josef Reff feierlich eingeweiht und eröffnet. Im Zuge der kleinen Zeremonie führte Renate Kuffner die Besucher im „Pilgerschritt" durch das Labyrinth. Nach einer „gefühlten" halben Stunde Dauer hatte wohl jeder Besucher erfahren können, was die Arbeit mit dem Labyrinth mit dem Suchenden zu tun vermag. Ohne es zu „wollen", führte die körperliche Wanderschaft zu einer Reise ins eigene Selbst, hinein in Richtung der eigenen Mitte und wieder hinaus.
Die Magie der so einfachen Schritte war für jedermann zu spüren. Die im Anschluss daran von den Besuchern vorgelesenen Sinnsprüche zu Thema Labyrinth durfte man dann schon beinahe als Bestätigung des Empfundenen nehmen.
Zuguterletzt wurde eine Edelstahlskulptur des Bildhauers Remo Leghissa enthüllt, die sich sehr intensiv mit dem Platz, seiner Ausstrahlung und dem Labyrinth auseinandersetzt. „Fiore della vita", die „Blume des Lebens", so ihr Name, kreist und pulsiert wie das in Sichtweite liegende Labyrinth. Es zieht spiralige Bögen ohne Anfang und Ende. Wenn man in der Mitte des Labyrinths steht und in Richtung des Feldkirchener Kirchturms blickt, sieht man die Skulptur exakt auf dieser Achse von einer Ansicht, die die Dreiheit des Lebens zeigt. Eine Dreiheit bilden auch die drei Hügel mit ihren drei Kirchen: Feldkirchen, St.Theobald und St. Martin.
Die musikalische Umrahmung durch Gunda Lemberger-Tremmel und Kristina Drexlmaier erfreute nicht nur die anwesenden Besucher, sondern konnte auch schon als Anregung erkannt werden, was im St. Theobalds-Park künftig vielleicht geboten sein wird.