Die LEADER-Bewerbung nimmt Gestalt an Die Vereinsgründung steht bevor. Nach einem vielversprechendem Start beim ersten Arbeitstreffen zur LEADER-Bewerbung des Landkreises Landshut kamen am Montag (13.10.) erneut knapp 80 Bürger ins Landratsamt, um beim zweiten Strategie-Workshop aus den beim ersten Treffen erarbeiteten Handlungsfeldern konkrete Projektideen zu entwickeln.
Unter der Moderation von Dr. Maria Diekmann und Prof. Dr. Markus Lemberger vom Büro Dorner-Lemberger-Diekmann & Partner brachten die Teilnehmer in vier Arbeitsgruppen ihre Projekte zu den definierten Entwicklungszielen des Landkreises Landshut ein und füllten das LEADER-Motto „Bürger gestallten ihre Heimat" mit.
Der Landkreis Landshut will in der kommenden Förderphase von 2014 bis 2020 nicht länger ein weißer Fleck auf der LEADER-Landkarte sein und arbeitet daher derzeit mit Hochdruck an einer „Lokalen Entwicklungsstrategie" (LES), die wesentlicher Bestandteil der LEADER-Bewerbung sein wird. Dazu fand am Montag der zweite Strategie-Workshop statt, der die Ergebnisse des ersten Treffens konkretisieren sollte, um bereits mit der Bewerbung konkrete Projektideen vorweisen zu können. Wie der LEADER-Manager für Niederbayern Dr. Eberhard Pex betonte, solle die Entwicklungsstrategie ein Leitfaden für die regionale Politik sein.
Dahinter stecke die ganz einfache Frage danach, was der Landkreis brauche, um sich zukunftsfähig und nachhaltig entwickeln zu können. Bei einer erfolgreichen Bewerbung könne man mit EU-Fördermitteln in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro für den Landkreis Landshut rechnen. Die Teilnehmer konnten entsprechend den Entwicklungszielen und Handlungsfeldern ihre Projektideen in vier Arbeitsgruppen vorstellen. Dabei wurde schnell deutlich, dass es immer wieder Berührungspunkte zwischen den einzelnen Projekten gibt. So ergäben sich beispielsweise in den Bereichen Kultur, Naherholung, Sport und Naturerfahrung gute Vernetzungsmöglichkeiten, in dem man eine Lauf-und Wanderkarte entwickelt, die verschiedene kulturelle Sehenswürdigkeiten im Landkreis miteinander verbindet.
Man war sich einig, dass in der 7.500 Jahre alten Kulturregion Landshut ein enormes Potential für Projekte stecke, die sich bestens mit dem Grundgedanken von LEADER vereinbaren ließen. Im Handlungsfeld „Bewahrung und Ausbau des kulturellen Erbes und der dörflichen Ortskernstrukturen mit den verbundenen Ehrenamtsaufgaben" wurden konkrete Projekte zu den Themen Ortskernentwicklung, Vermarktung regionaler Produkte, zur Kinder- und Jugendarbeit und zu nachhaltigem Wirtschaften genannt.
Im Bereich der „naturräumlichen und umweltbezogenen Bewusstseinsbildung für regionale Konzepte" ging es um Projekte zu Themen wie Klimaschutz, regionale Energie und dazugehörige Energiekonzepte sowie um die Belange der Land- und Forstwirtschaft. Das vierte Entwicklungsziel sieht die Verbesserung der Identitätsbildung und Kooperation bei weichen und harten Standortfaktoren vor. Was hierunter zu verstehen ist, wurde durch Projektideen zur demographischen Entwicklung, zur Infrastruktur sowie zur Identität und zum Image der Region Landshut klar.
Die beiden Moderatoren Dr. Maria Diekmann und Prof. Dr. Markus Lemberger waren gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Ludwig Götz und seiner für die LEADER-Bewerbung verantwortlichen Mitarbeitern Karoline Bartha mit den Ergebnissen des zweiten Strategie-Workshops sehr zufrieden. Darauf aufbauend könne man nun die konstituierende Sitzung des Vereins „Lokale Aktionsgruppe Landkreis Landshut e.V." (LAG) am Freitag, den 31. Oktober um 15.00 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamts vorbereiten und mit der Gründung der LAG einen weiteren wichtigen Schritt im Bewerbungsprozess gehen.
Bei dieser Sitzung sollen neben formellen Fragen zur Satzung und Geschäftsordnung des Vereins Beschlüsse zur Bewerbung um LEADER-Mittel in der Förderphase 2014 bis 2020 und zur Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) gefasst werden. Die LAG ist eine Interessensgemeinschaft, deren Zweck es ist, die Mitglieder sowie andere regionale Akteure bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen zu unterstützen und zu fördern, die der integrierten und langfristigen Entwicklung der Region dienen.
Antragsteller von Projekten können Gemeinden, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen sein. Die eingereichten Förderprojekte werden vom LEADER-Management geprüft und dem Entscheidungsgremium der LAG zur Förderung vorgeschlagen.
Im Bild oben: Prof. Dr. Markus Lemberger (stehend) sammelt die Projektideen der Teilnehmer am zweiten LEADER-Strategieworkshop