„Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik beim Bundesagrarministerium hält die deutsche Nutztierhaltung in wesentlichen Teilen für nicht zukunftsfähig" berichtet Rosi Steinberger, Abgeordnete der Grünen im Bayerischen Landtag und tierschutzpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. In dem aktuellen Gutachten würden die 14 „Agrar- Weisen" empfehlen, die Weichen radikal neu zu stellen.
Vor allem der mangelnde Tierschutz stehe im Fokus des Beirats. Aber auch das Klima, die Reinheit der Gewässer und der Luft, die Artenvielfalt und die Wirksamkeit von Antibiotika seien durch die gegenwärtige Tierhaltung bedroht.
Rosi Steinberger begrüßt dieses Gutachten außerordentlich. Ihrer Ansicht nach würde die Experten-Meinung den überall zu beobachtenden gesellschaftlichen Wandel in der Diskussion um Tierschutz und Lebensmittelproduktion widerspiegeln. Als wichtigste Eckpunkte des Gutachtens würden strengere Tierschutzstandards gefordert, aber die Landwirte sollten für mehr Tierwohl auch mehr Geld erwirtschaften können. Eine europäische Tierwohlinitiative werde ebenso gefordert wie eine Umsteuerung der bisherigen Förderpraxis.
„Dieses Gutachten ist eine Klatsche für die bisherige Agrarpolitik", sagt Steinberger. Das ranghöchste Gremium der deutschen Agrarwissenschaft fordere in seiner Studie nichts anderes als eine Umkehr bei der intensiven Fleischproduktion. „Gerade in Niederbayern gibt es viele intensive Tiermastbetriebe", so Steinberger. „Wir haben darauf hingewiesen, dass diese im internationalen Wettbewerb nur überleben können, wenn sie mehr auf Klasse statt auf Masse setzen. Durch das Gutachten des wissenschaftlichen Beirats sehen wir uns in dieser Meinung exakt bestätigt."