Die Abstimmung lief nicht nach dem Geschmack der CSU.
Landshut (29.07.2017) Eigentlich wollten alles das gleiche. Mehr ökologischen Landbau, mehr Tier- und Artenschutz, besseren Grundwasser- und Klimaschutz und gesunde, frische Lebensmittel. Doch es gab noch einen Dringlichkeitsantrag der CSU Fraktion und der wurde am Freitag (28.7.) zum Zankapfel im Stadtratsplenum.
Im Kern ging es darum, dass die Stadt Landshut dem Netzwerk „Bio-Städte“ beitritt, bzw. sich am Programm „Bio-Regio 2020“ beteiligt. So hat es Elke März-Granda von der ÖDP beantragt. Darin sind Punkte wie: Förderung des Ökolandbaus, kurze Transportwege, Vorrang für Biolebensmittel in öffentlichen Einrichtungen, Vernetzung der Biobranche, Schaffung von regionalen Arbeitsplätzen und so weiter zu lesen.
In Rot geschrieben; denoch wurde der schwarze Text wieder gelöscht.
So weit so gut. Aber auch Rudolf Schnur stellte einen Antrag für die CSU-Fraktion. Inhaltlich geht es um den verstärkten Einsatz von Bio-Lebensmittel in den eigenen Einrichtungen, bei Veranstaltungen und Märkten, bei der Essensversorgung von Kinder und Jugendlichen, Umweltbildungsmaßnahmen, Fördermöglichkeiten von landwirtschaftlichen Betrieben, usw...
Um es allen gerecht zu machen, schob die Verwaltung folgenden Satz in Punkt 3 des Beschlussvorschlags mit ein: „Bei der Zieldefinition sind die Inhalte des Dringlichkeitsantrages des Herrn Stadtrat Rudolf Schnur vom 04.07.2017, Nr. 558, aufzunehmen“. Grund für Zoff im Stadtrat. Ein breites Bündnis quer durch die Parteien schmiedete sich gegen die CSU und ihren Fraktionsvorsitzenden zusammen.
Frauenpower: Elke März-Granda behauptet sich.
Letztendlich wurde der Schnur-Passus wieder gestrichen und der Beitritt zum Netzwerk „Bio-Städte“ mit 23:12 Stimmen befürwortet. Nur die CSU war mehrheitlich dagegen. Da hat die „kleine“ ÖDP mit der couragierten Stadträtin Elke März-Granda dem „Goliath“ Rudi Schnur die Schau gestohlen.