Tauschten sich über die Altdorfer Nachbarschaftshilfe aus: Von links Helmut Stempfhuber, MdL Florian Hölzl, Dr. Eberhard Kluge und Bürgermeister Helmut Maier
Altdorf (12.09.20179 Zu einem kurzweiligen Erfahrungstausch konnte CSU-Landtagsabgeordneter Florian Hölzl vor kurzem in seinem Altdorfer Bürgerbüro 1. Bürgermeister Helmut Maier und als Vertreter der Nachbarschaftshilfe im Markt Altdorf deren Koordinator Dr. Eberhard Kluge und deren Schatzmeister Helmut Stempfhuber begrüßen.
Dr. Eberhard Kluge stellte dem Landtagsabgeordneten, der im Bayerischen Landtag dem Arbeits- und Sozialausschuss angehört, zunächst die Strukturen der Altdorfer Nachbarschaftshilfe vor. Bekannt sei man im Markt unter dem Begriff „ANNA“, was eine Abkürzung für Altdorfs nette Nachbarn sei. Dieser Slogan, so Dr. Kluge, sei mehr als nur ein einprägsamer Begriff aus der Marketingwelt: „Wir erfüllen unseren Wahlspruch tagtäglich mit Leben, indem wir möglichst unkompliziert in unserem unmittelbaren Lebensumfeld ehrenamtlich für Mitmenschen da sind, die unserer Hilfe bedürfen.“
Vereinfacht ausgedrückt, würden die ANNA-Helfer all das tun, was ein netter Nachbar zu tun bereit sei. Zum Leistungsspektrum gehörten Begleitung bei Einkäufen, Arztbesuchen oder Behördengängen, Einkaufs- und Besuchsdienste, Verrichtung kleinerer Arbeiten am Haus und im Garten, Kinderbetreuung, Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen oder auch Hilfestellung beim Umgang mit dem PC. „Wichtig ist uns, nicht in Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern zu treten. Von daher bieten wir unter anderem weder medizinische noch pflegerische Leistungen an“, so Dr. Kluge klarstellend. Niemand solle aber zögern, bei Hilfebedarf unter der Servicenummer 0170 – 623 83 60 mit den Helfern Kontakt aufzunehmen: „Wenn wir im Einzelfall nicht helfen können, vermitteln wir den Anrufer an die richtige Organisation weiter“, beschrieb der ANNA-Koordinator die Arbeitsweise seines Teams.
Auch Helfer seien herzlich eingeladen, sich der Initiative anzuschließen. Welch tiefe Wurzeln die vom Seniorenbeirat initiierte Nachbarschaftshilfe zwischenzeitlich im Markt geschlagen hat, macht ein Blick in die Statistik deutlich: „Allein im Jahr 2016 haben unsere 18 ehrenamtlichen Helfer 271 Einsätze absolviert. Mit 170 Einsätzen im ersten Halbjahr 2017 liegen wir weiter auf Wachstumskurs“, zeigte sich Dr. Kluge optimistisch.
Sein besonderer Dank gelte dem Markt Altdorf, der die Trägerschaft des Projekts übernommen habe. 1. Bürgermeister Helmut Maier sprach davon, dass er von der Sinnhaftigkeit des Projekts überzeugt sei und zur gemeindlichen Trägerschaft stehe: „Die Nachbarschaftshilfe trägt dazu bei, dass unsere Mitbürger möglichst bis ins hohe Alter selbstbestimmt zuhause leben können. Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft ist eine aktive Nachbarschaftshilfe von unschätzbarem Wert.“ ANNA-Schatzmeister Helmut Stempfhuber gewährte einen Einblick in die Projektfinanzierung: „Es tut uns gut, den Markt Altdorf und das Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration als Zuschussgeber an unserer Seite zu wissen.
Aufgrund unserer ehrenamtlichen Strukturen halten sich unsere Ausgaben aber in sehr überschaubaren Grenzen.“ CSU-Landtagsabgeordneter Florian Hölzl dankte den ANNA-Helfern für deren Einsatz: „Ich bin davon angetan, was Sie ehrenamtlich leisten, ohne dabei großes Aufsehen zu erregen. Menschen in der eigenen Nachbarschaft, die Unterstützung benötigen, unkompliziert und unbürokratisch zur Seite zu stehen, ist aller Ehren wert. Bei meiner politischen Arbeit werde ich mich dafür stark machen, dass Nachbarschaftshilfen als Leuchttürme einer aktiven Bürgergesellschaft weiterhin die erforderliche staatliche Unterstützung erfahren.“
Auch versprach Hölzl, bei seinen Terminen im Raum Landshut die Werbetrommel für die Idee der organisierten nachbarschaftlichen Hilfe zu rühren. Schließlich kam man noch auf die Altdorfer Taschengeldbörse zu sprechen. Kernziel dieses Projekts des Altdorfer Jugendtreffs ist es, die Generationen zusammenzubringen, indem junge Mitbürger im Alter zwischen 13 und 18 Jahren zur Aufbesserung des Taschengelds an ältere Mitbürger vermittelt werden, die regelmäßig Unterstützung im Alltag brauchen. Mit dem gemeinsamen Fazit, dass Altdorf nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial stark sei, endete der Gedankenaustausch.