"Bayern ist in allen Belangen absolute Spitze, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit." Ministerpräsident Horst Seehofer (63) schilderte sein 12,5 Millionen Einwohner großes Bundesland am Donnerstagabend in der prall vollen Hinterskirchner Rampl-Festhalle mit einem Feuerwerk von Bestnoten für Wirtschaft, Finanzen, Bildung und Lebensgefühl. Lokalmatador Florian Oßner (32) hielt als Bundestagskandidat eine schneidige halbstündige Begrüßungsrede, inclusive einigen lokalpolitschen Wünschen - Weiterbau B 15 neu, Krankenhaus Vilsbiburg - an den Regierungschef. Vor der Rampl-Halle hatte sich eine größere Demo-Gruppe aufgestellt.
Für viele Kandidaten zu den anstehenden Wahlen war dies ein angenehmes Schaulaufen. Mit dabei auch Landtagsdirektkandidat Helmut Radlmeier, Landtagslistenkandidat Florian Hölzl, Bezirkstagsdirektkandidatin Martina Hammerl aus Ergolding und Bezirkstagslistenkandidat Hans Rampf. Auch Landrat Josef Eppeneder war, obwoh gesundheitlich immer noch etwas nach mehreren Operationen angeschlagen, gekommen, ebenso Staatsminister und CSU-Landesvoristzender a.D. Ewin Huber (66), der im Stimmkreis Dingolfing-Landau-Vilsbiburg erneut zum Landtag kandidiert. Er gab sich beim Schlußwort der Kundgebung gegenüber seinem ehemaligen Intim-Rivalen Seehofer sehr versöhnlich. Beißende Kritik äußerte er dagegen gegen die Freien Wähler, die in seinem Wahlkreis überalll ganz massiv plakatiert haben. "Wer Aiwanger wählt, kaufe die Katze im Sack", so Huber. Zugleich warnte er vor Rot-Grün in Bayern. Das würde für das Musterland Bayern Stillstand und Rückschritt bedeuten.
Vor dem Eingang zur Ramplhalle protestierten Gegner der Flughafen-Startbahn drei und das Bündnis gegen den Weiterbau der B 15 neu mit mehreren großen Transparenten. Kreisrätin Gisela Floegel übergab Seehofer dann auch einen längeren Protestbrief. Die Polizei war massiv vor Ort. Es gab keinerlei Probleme. Auch die gut zweistündige Kundgebung selbst wurde nicht gestört.
Geduldig warteten die Protestanten mit ihren Transparenten auf Seehofer, der sich dann auch tatsächlich Zeit für einen kurzen Meinungsaustausch nahm. Bundestagskandidat Florian Oßner meinte später, dass das Recht auf friedliche Demonstrationen auch bei CSU-Kundgebungen immer gewahrt bleiben müsse. In der Bildmitte Kreisrätin Gisela Floegel. /hs